Zurückgelegte Kilometer: 206
Nach den eindrucksvollen letzten beiden
Tagen gönnen wir uns heute eine entspannte Weiterfahrt. Der Wecker
klingelt erst um 09:00 Uhr und die in fast allen Campingplätzen
vorgeschriebene Check-out Time von 10:00 Uhr schaffen wir nicht ganz.
Nicht weiter schlimm, wenn so wenig los ist wie jetzt.
Wir füllen
unseren Wassertank im Van auf und fahren los. Bilder können wir in
der Bibliothek von Te Anau leider nicht hochladen, denn sie hat wegen
dem ANZAC Day zu.
Es geht über einen kleinen Umweg nach
Osten in Richtung Norden zurück in die Seenlandschaft und Berge.
Unser Ziel ist der Southern Lakes District, der in der Region Otago
liegt und einen ganzjährigen Tourismus bedient: Es gibt
schneesichere Pisten auf den Bergen, Wanderwege, Jet-Bootfahrten und
anderen Wasser- und Wintersport.
Unterwegs machen wir eine kurze Rast im
100-Seelen-Dorf Garston. Die Einwohner werben damit, dass am
weitesten vom Meer entfernte Dorf Neuseelands zu sein. Den
entsprechenden Nachweis in Form eines Schilderbaums haben wir
fotografiert.
Mehr als 25km bevor man Queenstown
erreicht, trifft man auf den Lake Wakatipu, an dem die Stadt liegt.
Die Straße wird zur Uferstraße, von der man einen tollen Ausblick
auf das Wasser hat.
Der Lake Wakatipu ist der drittgrößte Binnensee
Neuseelands und mit knapp 85km auch der längste. Früher in
absoluter Abgeschiedenheit gelegen, kommen heute immer mehr Besucher,
um hier Actionsport, wie Bungee-Jumping, zu betreiben.
Und Queenstown ist die Hauptstadt
dieser Vergnügungssuchenden. Mit 10.000 Einwohnern muss sie schon
als groß gelten, nicht zuletzt aufgrund von 1,5 Mio. Besuchern pro
Jahr. Vielen Leuten ist die Stadt mit ihrem Angebot an
Jet-Bootfahrten, Bungee-Variationen und den vielen Reisebussen, die
von hier in den Milford Sound starten, zu laut und hektisch.
Angeblich wurde hier sogar das kommerzielle Bungee-Jumping erfunden.
Auf uns wirkt sie gar nicht so überladen, aber Neuseeländer haben
ja auch vielleicht einen anderen Vergleichsmaßstab. Wir freuen uns
über die Rückkehr in die Zivilisation und gehen im örtlichen
Supermarkt unsere Vorräte für die nächsten Tage auffrischen und
unseren Kühlschrank wieder füllen.
In der Küche unseres Campingplatzes
lernen wir eine kanadisch-amerikanische Familie kennen, die auf eine
einjährige Weltreise aufgebrochen ist. Das war vor fünf Jahren. Es
hat ihnen so gut gefallen, dass sie beschlossen haben,
weiterzureisen, von unterwegs zu arbeiten und die Kinder selbst zu
unterrichten. Nach einer Fahrradtour durch Europa bis Afrika und
einiger Zeit in Südamerika reisen sie jetzt mit dem Wohnmobil durch
Neuseeland. Wir sind also gewarnt, was passieren kann, wenn man zu
lange von zu Hause weg ist.
Fazit Tag 113:
10.000 Einwohner können manchen zu
viel sein.
Was haben wir heute gelernt? Der ANZAC
Day ist ein Halbtagesfeiertag in Neuseeland, an dem der Gefallenen in
den beiden Weltkriegen gedacht wird. ANZAC steht für Australian and
New Zealand Army Corps und der Gedenktag findet am Jahrestag der
verlustreichen Schlacht von Gallipoli zur Zeit des Ersten Weltkrieges
statt, in der viele australische, neuseeländische und tongaische
Soldaten umgekommen sind.
HEy WALTER was sind das für Gedanken? Wollt ihr etwa auch so lange wegbleiben von uns?!
AntwortenLöschenwage es ja nicht! lg. lore