Heute verlassen wir das Amsterdam
Resort Richtung Phang Nga, der Tageszwischenstation. Kees ist so
freundlich uns zur Bushaltestelle zu bringen. Obwohl seine Bungalows
und Zimmer während unserer Zeit hier immer ausgebucht waren, erzählt
er auf Nachfrage, dass sich das Halten der Anlage gerade so rentiert.
Es sei ein Halbjahresjob. Er verdient nur in den sechs Monaten der
touristischen Saison Geld, während er im restlichen Jahr vielleicht
nur 1 Bungalow vermietet. Die klimatisch bedingten
Renovierungsarbeiten würden das im Winter verdiente Geld schnell
verschwinden lassen.
Die Bushaltestelle ist keine. Wir
sollen vor einem zweistöckigen gelben Gebäude am Rand der Straße
warten und den vorbeifahrenden Bus heran winken. Als Kees schon weg
ist fällt uns auf, dass wir gar nicht wissen wie der Bus heißt oder
wie er aussieht. Immerhin die Fahrtrichtung steht fest. Nach einigen
Minuten kommt ein busähnliches Gefährt angefahren, das auf unser
Winken anhält. Die Rucksäcke werden eingeladen, wir bestätigen den
Zielort und steigen ein.
Kees hat uns gesagt, dass wir im Khok
Kloi Busbahnhof vor der Halbinsel Phuket in einen anderen Bus nach
Phang Nga umsteigen müssen. Prinzipiell eine einfach Anweisung.
Leider werden natürlich keine Haltestellen durchgesagt oder können
von uns gelesen werden. Hinzu kommt, dass der Bus auch einfach mal am
Straßenrand stehen bleibt, um Fahrgäste aussteigen zu lassen oder
aufzunehmen. Wir sagen dem Fahrer nochmal, wo wir aussteigen wollen
und er nickt desinteressiert. Nach 40 Minuten Fahrt geschieht aber
das Wunder, dass der Bus anhält, der Fahrer uns zuruft und wir an
der Khok Kloi Busstation aussteigen.
Im nächsten Bus sind wir nicht die
einzigen Ausländer. Wir lernen ein älteres holländisches Paar
kennen, das aus Bangkok kommend nach Krabi fährt und bis nach Kuala
Lumpur in Malaysia reisen möchte. An der Abfahrt zur Phang Nga Bay
steigen wir aus. Wir wollen eine Bootsfahrt in die Bucht von Phang
Nga machen und die Karstfelsen sehen. Dafür müssen wir noch die 5km
zum Pier hinter uns bringen. Nach wenigen Metern an der Landstraße
werden wir schon von einem Thailänder angesprochen, der uns günstig
für 200 Baht hinbringen kann. Aus indischer Erfahrung lehnen wir
dankend ab. Das nächste Angebot kommt 100m weiter: 60 Baht und er
hat ein Boot, dass mit uns die Tour machen kann.
Am Pier angekommen handeln wir den
Ausflugspreis von 2500 Baht auf 1200 Baht für zwei Personen runter
(dank Kees hatten wir eine realistische Preisvorstellung) und hatten
für die nächsten drei Stunden ein ganzes „Long-tail boat“ für
uns alleine.
Long-tail boats sind südostasiatische
schmale Langboote, deren Besonderheit die lange Propellerwelle am
Heck ist.
Die Bucht von Phang Nga ist ein
beliebter Ausflugsort und wartet mit Mangroven bewachsenen Ufern und
interessant aussehenden Inseln aus Karstfelsen auf.
Die bekannteste
dieser Inseln ist Khao Ping Kan, die ursprünglich aus einem Felsen
bestand und in zwei Teile zerbrochen ist. Vor der Insel befindet sich
die kleine „Felsnadel“, die durch den James Bond Film „Der Mann
mit dem goldenen Colt“ berühmt geworden ist. Schon die zweite
Sehenswürdigkeit aus einem James Bond Film, den wir beide nicht
gesehen haben.
Spannend ist auch der Halt auf Ko
Panyi, ein von Moslems bewohntes Fischerdorf, das auf Stelzen steht
und vor einen Felsen gebaut wurde.
Die Einwohner sind vor etwa 200
Jahren aus Malaysia eingewandert. Der Tourismus hat den Fischfang als
wichtigste Einnahmequelle wohl abgelöst, so jedenfalls unser
Eindruck. Imposant ist der Bau einer riesigen Moschee mitten im Dorf.
Zurück am Pier genehmigen wir uns ein
Mittagessen und suchen wieder ein Verkehrsmittel, um zum Phang Nga
Busbahnhof zu kommen. Diesmal fahren wir mit einem „Songthaew“.
Ein Sammeltaxi, das aus einem alten Pickup gebaut wird. Man überdacht
einfach die hintere Ladefläche, fügt zwei Sitzbänke an den Seiten
hinzu und sammelt Fahrgäste unterwegs auf, bis das Taxi voll ist.
Mit dem Bus vom Busbahnhof fahren wir etwas weniger als 1 ½ h bis
wir in einem Vorort von Krabi rausgelassen werden. Jetzt noch einmal
mit dem Songthaew und schon sind wir in der Straße, in der wir eines
der vielen Hotels für die Übernachtung wählen wollen.
Wir finden ein Doppelzimmer für 450
Baht (= ca. 11 €) für die Nacht und sind von der im Vergleich zu
Indien herausragenden Sauberkeit begeistert. Es war eine gute Idee,
Indien zuerst zu bereisen :)
Am Abend besuchen wir den bekannten
Nachtmarkt in Krabi.
An der Uferpromenade entsteht jeden Abend nach
Sonnenuntergang eine mobile Fressmeile, auf der in Dutzenden von
Imbissen günstige thailändische Leckereien für Einheimische wie
für Touristen verkauft werden. Wir zahlen 35 bzw. 40 Baht (40 Baht =
1 €) für unsere Hauptgerichte, die sehr gut schmecken.
Plan für morgen: Wir verlassen Krabi
schon wieder und fahren mit dem Minivan ab 10:30 Uhr auf die
(Halb-?)Insel Ko Lanta, auf der wir uns einen ruhigen und nach
Möglichkeit leeren Strand für ein Paar Tage Aufenthalt suchen
wollen.
Fazit Tag 20:
Krabi gefällt uns. Eine nette kleine
Stadt mit vielen Restaurants und Kneipen.
Was haben wir heute gelernt? Wie
interessant das Bus-Innenleben aussieht. Bislang war jeder Bus mit
mindestens einem funktionierenden Fernseher ausgestattet, auf dem
thailändische Musikclips liefen, die passenderweise den Songtext zum
Mitsingen eingeblendet hatten. Die Busse heute waren alle
klimatisiert. Die Fahrerkabine ist mit einer Tür vom restlichen Teil
abgetrennt. Der Fahrer fährt nur, ein mitfahrender „Schaffner“
hilft beim Gepäck einladen und verkauft bzw. kontrolliert die
Tickets.
El golfo: noch ein Fazit: mehr James-Bond-Filme schauen! Die Filmleute wissen schon, wo es schön ist....Tolle Fotos- wir reisen gerne weiter mit!
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