Fast jedes Hotel und Guesthouse hat in Thailand eine eigene Reiseagentur, die Tickets für Bus- und
Bootsfahrten oder für Ausflüge verkauft. Einfach an die Rezeption
gehen, Wünsche äußern, Geld zahlen, Ticket bekommen und am
nächsten Tag abholen lassen. So haben wir das gestern auch gemacht.
Ein Ticket für 2 Personen für insgesamt 600 Baht für die Fahrt mit
dem Minivan nach Ko Lanta. Abholung um 10:30 Uhr am Hotel.
Aus einfach wird aber schnell
kompliziert, wenn am nächsten Tag eine ganz andere Person am
Schalter sitzt und diese nicht weiß, was der Kollege am vorherigen
Tag so verkauft hat. Um 10:30 Uhr kommt jemand, der uns zur Fähre
bringen will. Wollen wir aber nicht: das Fährenticket kostet 800
Baht. Gut, dann eben mit dem Minivan, wird uns gesagt. Das dauere
aber 4 Stunden und ist super umständlich. Verwunderung unsererseits:
Gestern waren es noch super einfache 2 Stunden Fahrt. Die erfahrene
Hotel-/Reiseagenturmitarbeiterin löst die Situation elegant: sie
schreit erstmal den Kunden an, dass sie ja das Ticket nicht verkauft
habe und überhaupt, was gehe sie an, was ihr Kollege am Vortag
daherredet. Der hartnäckige Kunde weist die nette Mitarbeiterin auf
den nicht ganz unwichtigen Aspekt hin, dass sie und ihr Kollege für
das Hotel/Reiseagentur arbeiten und das Ticket ja von diesem stammt.
Es folgen minutenlange Beratungen mit ihrer Kollegin, etwa 5
Telefonanrufe, genervtes Dreinblicken des Kunden und schließlich die
Antwort: wir könnten mit der Fähre fahren. „For the same price?“
Zerknirschter Blick der netten Mitarbeiterin. „Okay, for the same
price.“ Easy travelling in Thailand.
Ein Pick-up (nein, kein umgewandeltes
Songthaew, ein ganz normaler Pick-up) bringt uns zum Hafen. Auf der
Ladefläche zwischen sieben Rucksäcken sitzend lernen wir zwei nette
Österreicher, Kati und Alex aus Wien, kennen, die ähnlich wie wir
sechs Monate unterwegs sind und bereits vom kambodschanischen und
vietnamesischen Alltag berichten können (sie haben die Adresse
unseres Blogs erhalten und können jederzeit ihrer namentlichen
Nennung widersprechen :) ). Vorfreude stellt sich bei diesem
interessanten Ausblick ein.
Eine der Fähren nach Ko Lanta:
Die Bucht von Krabi:
Die Fähre ist in zwei Stunden in Ko
Lanta. Zwischendurch halten wir (wahrscheinlich) vor der Küste der
Insel Ko Pu. Wer hier aussteigen will, springt einfach auf eines der
bereitstehenden Long-tail Boote, die einen auf das Eiland bringen.
Das Ko Lanta Archipel besteht laut
Reiseführer (Stefan Loose, Thailand) aus rund 50 kleinen Inseln, von
denen nur 3 bewohnt sind. Die namensgebende Hauptinsel besteht
eigentlich aus zwei Inseln, deren nördliche (Ko Lanta Noi) aus
Mangrovenufern besteht, während die südliche (Ko Lanta Yai) an der
Westküste mit vielen Sandstränden aufwartet. Die ersten Siedler des
Archipels waren die Urak Lawoi (= Menschen vom Meer), die laut
Wikipedia in Thailand (und in unserem Reiseführer) leicht abschätzig
Chao Leh (= Leute der See, im Sinne von Seezigeuner) genannt werden.
Etwa 95% der heutigen Einwohner sind moslemischen Glaubens.
Die nächsten Stunden stehen unter dem
Motto Hotel/Strand-Suche. Wir haben keine Unterkunft vorgebucht und
lassen uns erstmal mit einem Tuk-tuk zum Strand Hat Klong Khong
bringen. Die Unterkünfte sind zwar okay, allerdings ist der Strand
mit toten Korallen gesäumt, die zum Schnorcheln aber nicht zum
Schwimmen einladen. Also weiter nach Hat Klong Nin. Nach den ersten
schweißtreibenden Metern mit den Rucksäcken und nach einigen
Zimmerbesichtigungen wird klar, dass man entweder günstig ein
einfaches Bungalow mit Ventilator oder teuer ein Bungalow/Zimmer mit
Air-conditioning bekommt. Wir finden leider nichts dazwischen, z.B.
etwas einfaches und kleines mit Air-conditioning. Gegen Ende der
Straße finden wir ein einfaches Bungalow mit Ventilator, das wir für
eine Nacht für ausgehandelte 550 Baht mieten. Das Hotel ist
zweigeteilt: Die günstigen Bungalows stehen auf einem kleinen Hang
50m und eine Straße vom Strand entfernt. Die teuren Unterkünfte
sind direkt am Strand. Wir können allerdings den Pool am Strand und
das entspannte Strandrestaurant mit langsamen WiFi nutzen.
Bilder vom Hat Klong Nin:
Wir wollen uns morgen nach
Hotelalternativen umschauen und dann ggf. für ein paar weitere
Nächte hier oder woanders verlängern.
Für heute Abend ist erstmal
Entspannung bei Abendessen, Apfel-Mojito (nicht zu verwechseln mit
Appletini) und Sonnenuntergang angesagt.
Fazit Tag 21:
Sonnenbrand auf den Schultern und ein
10,5kg Rucksack vertragen sich nicht gut.
Was haben wir heute gelernt? Christina
hat ein neues Lieblingslied: Do-Ther-Tum (Doo doo doo) von Job 2 Do.
Aber auch Bon Iver und José González lassen sich gut am Strand
anhören.
Easy travelling?! Meine und deine Schwester wäre stolz auf Dich, Walter ;). Ski ahoi, ach so, bei euch ist es eher Strand ahoi?! Liebe Grüße, Lore
AntwortenLöschenP.S: schöne Grüße auch aus der Weltstadt Machtlos, wo eure Berichte ebenso interresiert verfolgt werden!