Wenn man als flexibler und mit Rucksack
ausgestatteter Insel-Hopper so von Insel zu Insel hüpft, fragt man
sich nach der Ankunft auf einem Eiland immer relativ schnell, soll
man hier bleiben oder finde ich noch eine bessere, eine exotischere?
Um diese Frage zu beantworten, liest man in seinem Reiseführer
(statt LonelyPlanet lieber Stefan Loose über Thailand) und tauscht
sich mit den anderen Insel-Hoppern aus, ob sie noch eine bessere,
eine noch exotischere Insel kennen, die noch keine Pauschaltouristen
gesehen hat. So kommt man dann auf die Idee vielleicht nach Ko Lipe
zu fahren, eine kleine Insel an der Grenze zu Malaysia, die man nur
jeden zweiten Tag anfahren und verlassen kann. Der Reiseführer
spricht von einem ehemaligen Aussteigerparadies. Doch dann heißt es
im nächsten Absatz, dass auch hier mittlerweile der
Pauschaltourismus Einzug gehalten hat. Bestätigung von anderen
Hoppern. Dann vielleicht auf die ganz in der Nähe gelegene, sehr
kleine Insel Ko Mook? Stromversorgung gibt es nur wenige Stunden pro
Tag. Das klingt doch schon exotisch. Aber wie soll man dann seinen
Blog aktualisieren, so ohne WiFi? Außerdem gibt es dann so wenige
Hotelanlagen, das die Übernachtungspreise exotisch hoch werden.
Und dann kommt man auf die verrückte
Idee, wieso bleiben wir nicht ein bisschen hier am Klong Jark Beach?
Wir sind zwar auf Ko Lanta, aber an unserem Strand ist so gut wie gar
nichts los. Keine aufgespannten Sonnenschirme, keine zu mietenden
Liegen, wenn man will, kann man beim Sonnenuntergang alleine im Meer
schwimmen. Gleichzeitig sind genug andere Gäste da, dass man sich
beim Abendessen oder an der Bar auf englisch, deutsch, italienisch
oder spanisch austauschen kann. Oder wie ein Brite auf die Frage wie
lange er hier bleibe antwortete: „Hm...I don't know, it is easy to
stay.“ Das denken wir uns auch und beschließen den 26., 27. und
28. zu bleiben.
Wir genießen die ruhige Bucht, das
warme Wasser und essen leckere thailändische Nudel- und
Currygerichte. Walter ist überglücklich endlich Leute gefunden zu
haben, die mit ihm Beachvolleyball spielen und Christina lernt
Banana-Daiquiris zu schätzen.
Die neue tägliche Routine wird noch
mit Skat-Runden mit Cati und Alex und allabendlichen musikalischen
Feuerdarbietungen abgerundet.
Die entspannten Tage auf Ko Lanta und
speziell am Klong Jark Beach haben unsere Akkus wieder geladen, so
dass uns heute wieder das Reisefieber packt. Schließlich ist Ko
Lanta nur eine thailändische Insel und wir wollen ja noch das Innere
des Festlandes nördlich von Bangkok sehen. Wir entschließen uns,
wieder gen Norden aufzubrechen und grob Kurs auf Bangkok zu nehmen.
Auf dem Weg dorthin wollen wir aber noch die andere thailändische
Küste im Osten sehen, die sogenannte Golfküste. Momentan ist auf
Westseite das Wetter besser und an der Golfküste schlechter. Das
Internet liefert die Bestätigung: an der Ostküste nur noch 28 Grad
und ein bedeckter Himmel. Trotz dieser grausamen Wettervorhersage
wagen wir uns daran, morgen das Festland zu überqueren und von Süden
beginnend die drei bekannten Inseln an der Golfküste zu bereisen: Ko
Samui, Ko Pha Ngan und Ko Tao.
Wir buchen in unserem Hotel für morgen
eine Fahrt in einem klimatisierten Minivan, der uns mithilfe einer
Autofähre von Ko Lanta auf das Festland bringt, in nordöstlicher
Richtung zur anderen Küste fährt, von wo wir auf die Insel Ko Samui
gelangen sollen. Abfahrt um erschreckende 07:00 Uhr in der Früh,
versprochene Ankunft schon um 14:30 auf Ko Samui. Da sind wir aber
doch sehr gespannt...
Fazit Tage 24/25/26:
Auf dieser Reise kann man auch braun
werden.
Was haben wir gelernt? Wie Kokosnüsse
gepflückt werden. Man nehme einfach einen der kleinen,
leichtgewichtigen und vor allen Dingen geschickten (!) Mitarbeiter
aus dem Restaurant und lässt ihn mit bloßen Händen und bloßen
Füßen eine min. 10m hohe Kokospalme hochklettern. In der Baumspitze
angekommen tritt er reihenweise gegen alle Kokosnüsse, die auf der
Rasenfläche vor dem Restaurant zu Boden fallen, aufgesammelt,
geköpft und mit einem Strohhalm versehen an die umstehenden Gäste
verteilt werden. Und wie kommt der geschickte Mitarbeiter wieder
runter? So wie er hoch gekommen ist. Er rutscht einfach mit bloßen
Händen und bloßen Füßen an der Kokospalme herunter.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen