Heute verlassen wir wieder unser
liebgewonnenes Pushkar und Hotel Kishan Palace. Wir haben kurz
überlegt eine weitere Nacht zu bleiben, uns aber dagegen
entschieden, weil wir noch genügend Zeit für die restlichen Städte
auf unserer Tour haben wollen.
Raj erwartet uns wie üblich pünktlich
und abfahrbereit vor dem Hotel. Nach einer Woche in Indien und nach
unseren vielen Berichten über Verkäufer und Rikscha-Fahrer, die
einen übers Ohr hauen wollen, muss man aber auch unbedingt
feststellen, dass die meisten Inder grundsätzlich freundlich sind.
Wir haben hier keine Angst auf die Straße zu gehen oder durch die
Städte zu spazieren. Wir haben das Gefühl, dass man weniger vor
Kleinkriminalität (zB Diebstahl, etc.), sondern mehr vor den
beschriebenen Täuschungs- und Betrugsversuchen auf der Hut sein
sollte. Indien präsentiert sich bislang als sicheres Land in dieser
Hinsicht. Sobald man auch die touristischen Hotspots verlässt und
mit Indern ins Gespräch kommt, zeigen sie sich höflich, freundlich
und äußerst interessiert.
Eine weitere Beobachtung ist, dass sich
hier das Leben auf der Straße abspielt. Die meisten Häuser haben im
Erdgeschoss integrierte Verkaufsläden, deren Rollläden am Morgen
hochgezogen und am Abend dicht gemacht werden. Dadurch sind die
Häuser und damit der Wohnraum offen.
Nach etwas mehr als 5h Fahrt erreichen
wir Udaipur. Die Stadt liegt im Süden von Rajasthan, einige
Kilometer von der Thar-Wüste entfernt. Es scheint uns, dass auch die
Vegetation wieder zugenommen hat und alles viel grüner ist. Während
Jaipur „the pink city“ ist, gilt Udaipur als Stadt der Romantik
und Verliebten. Der große See Lake Pichola, die umliegenden grünen
Berge und die vielen kleinen verwinkelten Gassen tragen dazu bei.
Die
beiden Wahrzeichen der Stadt sind zum einen der nachts beleuchtete
City Palace, der größte in Rajasthan,
und der Lake Palace, ein
mitten im See schwimmendes Hotel, dass durch den James Bond Film
Octopussy berühmt geworden ist.
Obwohl wir mit frischer Erinnerung an
Pushkar angekommen sind, merken wir schon am ersten Abend, dass uns
auch Udaipur hervorragend gefällt! Die Stadt ist tatsächlich sehr
schön, der Ausblick von unserem Hotel roof-top oder den unzähligen
anderen roof-top cafes, restaurants oder hotels auf den See und den
City Palace lädt zum Verweilen und Entspannen ein.
Der Basar ist
entspannt und man kann unbedrängt in die vielen Geschäfte gehen und
nach Belieben um Kitsch, Ramsch oder schöne Dinge feilschen. Wie
wäre es zum Beispiel mit einem maßgeschneiderten Herrenanzug, der
auf Wunsch nach Deutschland geschickt wird?
Wir bleiben zwei Nächte in Udaipur.
Für den morgigen Tag haben wir uns für einen drei- bis
vierstündigen indischen Kochkurs angemeldet, bei dem man mehr als 5
Gerichte lernen soll, alles natürlich gleich probieren kann und
Rezepte mitbekommt. Wir sind schon gespannt...
Fazit Tag 8:
Udaipur ist die bislang schönste
(Groß-)Stadt.
Was haben wir heute gelernt? Die
indische Redewendung bzw. den indischen Witz „potatoes and Sikhs
are everywhere!“ (Quelle: Raj). Die Sikhs sind für viele Ausländer
wahrscheinlich das Sinnbild eines Inders bzw. Indiens (so wie etwa
die Lederhosen tragenden Bayern im Ausland für ganz Deutschland
stehen). Sie tragen besonders aufwendige und kompliziert gebundene
Turbane. Raj meint, Sikhs gibt es in jedem Land auf der Welt und
überall in Indien, daher dieser Spruch. Die Sikhs machen allerdings
in Indien nur 1,4 % der Bevölkerung aus. Die Sikh-Religion hat laut
unserem Reiseführer nichts mit dem Hinduismus zu tun. Sie basiert
wohl auf den Predigten von zehn Sikh-Gurus aus dem 15. Jahrhundert
und hat sich über die Zeit als eigene Religion entwickelt. Die Sikh
glauben, dass die Erlösung durch strenge Disziplin und Meditation
erreicht wird.
Im Übrigen tragen viele andere Inder
(insbes. in Rajasthan) auch Turbane, die einfacher aussehen und aus
traditionellen Bräuchen herrühren, aber nichts mit den Sikh zu tun
haben. Die Turbane haben früher bei Schwertkämpfen den Kopf
geschützt.
Schöne Sache euer Blog. Man lernt was dazu, erfreut sich an den fabelhaften Bildern und kriegt immer mehr Reisewehmut.
AntwortenLöschenWan bekommen wir euren Raj zu sehen?
Gruß
Viktor
Freut uns!
LöschenAlso doch ein Treffen auf halber Strecke? :)
Guter Hinweis, wir versuchen Raj noch einmal abzulichten, bevor wir das Land verlassen. Weitere Bilderwünsche gerne äußern ;)
Beste Grüße
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