Jodhpur hat etwa 1,5 Mio. Einwohner und
ist die zweitgrößte Stadt in Rajasthan. Sie ist auch als „blue
city“ bekannt, weil die vielen Häuser der Brahmins blau gestrichen
sind.
Zentrum der Stadt ist der große Basar um den „clock tower“,
zu dem täglich viele Händler aus den Dörfern reisen und Gewänder,
Trompeten, Bambusmöbel und vieles mehr anbieten.
Jodhpur ist auch
die Stadt, um sich reichlich mit indischen Gewürzen einzudecken. Wir
haben auch kurz überlegt uns Gewürze zu kaufen und dann per Post
nach Hause zu schicken, uns dann aber dagegen entschieden, als wir
uns vorgestellt haben, wie viele kleine mit Pulver gefüllte
Zip-Beutel beim Zoll ankommen würden.
Stattdessen gehen wir nun essenstechnisch aufs Ganze und gönnen uns für 15 Rupien (= 20 Cent) einen Fingersnack an einem Straßenstand, der vielleicht etwas abschreckend aussieht, aber lecker schmeckt:
(Update vom 15.01., also zwei Tage später: immer noch keine negativen Auswirkungen zu melden!)
Für die schnelle Hilfe auf dem Basar:
Mächtiges Wahrzeichen der Stadt ist
Mehrangarh Fort. Mehrangarh thront 120m über der Stadt, ist umgeben
von Mauern, die 6 bis 36m hoch sind und gilt als eines der größten
Forts in Indien.
Von hier oben kann man gut erkennen, warum Jodhpur
die blaue Stadt ist.
Jodhpur ist im Gegensatz zu Udaipur
deutlich anstrengender, lauter, dreckiger und enger. Ihr Basar ist
interessant, lädt aber nicht gerade zum Verweilen ein. Die
Temperaturen sind super. Am Tag hatten wir 25-30° und die Nacht war
angenehm. Man kann am Abend wunderbar im T-Shirt auf einem der vielen
roof-tops sitzen und das beleuchtete Fort angucken. Wären nicht die
ständigen Stromausfälle, könnte man in Ruhe skypen.
Wir verlassen die blue city und nehmen
Kurs auf Jaisalmer, unseren westlichsten Punkt der Rundreise und
Stadt in der Wüste. Wir durchqueren dafür heute die bereits
mehrfach erwähnte Thar Wüste. Sie ist keine Wüste wie die Sahara.
Man erkennt einen sandig-streinigen Untergrund, der häufig durch
Sanddünen unterbrochen ist, auf dem kleinere Bäume und Sträucher
wachsen. Die uns immer umgebenden Ziegen und Kühe sind auch hier zu
finden. Die Kamele nehmen zu. Jaisalmer ist eben ein beliebter
Ausgangsort für Kamelsafaris, während denen man mehrere Stunden
durch die Steppe reitet oder eine Nacht in einer Zeltstadt draußen
in der Thar verbringt. Angesichts der vielen Touristen, sehr hohen
Preise und schlechten Bewertungen im Internet werden wir keine Safari
machen, sondern stattdessen die Stadt mit seinen Sehenswürdigkeiten
erkunden. Wir bleiben zwei Nächte in Jaisalmer.
Update Thema Verkehr: Was bislang noch
nicht zum Ausdruck gekommen ist, ist das Gefühl während der Fahrt
auf den Landstraßen in einem Super Mario Kart Spiel zu sein. Man
stelle sich einfach eine Kuh vor, die beschließt gaaaanz langsam die
Straße zu überqueren oder mitten darauf stehen zu bleiben, um sich
erstmal zu kratzen. Der Fahrer muss dies also einberechnen und
dementsprechend rechts oder links an ihr vorbeifahren. Für
fortgeschrittene Level: eine Kuhherde und Slalomfahren. Aber nicht
den Gegenverkehr aus den Augen lassen! :)
Übrigens wissen wir jetzt wie man
verkehrsgerecht in Indien abbiegt. Wir haben relativ schnell gemerkt,
dass die Blinker dabei keine Rolle spielen. Sie dienen eher
ästhetischen Zwecken oder deuten bei eingeschaltetem Warnblinker
lediglich den Überholvorgang an. Um abzubiegen, muss man einfach nur
das Fahrerfenster herunterkurbeln und die Hand in die Richtung
rausstrecken, in die man abbiegen möchte.
Fazit Tag 11:
Die Thar Wüste ist keine richtige
Wüste.
Was haben wir heute gelernt? Oder
genauer: Was haben wir bislang beobachtet? Unter den „westlichen“
Touristen in Indien sind die Briten ganz klar in der Mehrheit. Ist es
das große Interesse an der ehemaligen Kolonie? Dass sehr viele Inder
sehr gut Englisch sprechen schadet jedenfalls sicher nicht.
Erstaunlicherweise ist auf unserer subjektiven Rangliste Frankreich
auf Nr. 2. Französische Touristen treffen wir eigentlich in jedem
zweiten Hotel. Knapp dahinter die Chinesen. Selten dagegen: deutsche
Reisende. Und die Deutschen, die wir bislang getroffen haben, waren
eher schräge Vögel...
Hallo ihr beiden,
AntwortenLöschenverlässlich wie immer, kann ich hier meine alltägliche Gutenachtgeschichte lesen und dem doch stressigen Alltag entfliehen. Bei uns wird's grad wieder winterlich. Heut früh waren es -6° und jetzt schneit es.
Die blaue Stadt hat Leonie besonders gut gefallen.
PS: Coole Fotos, und das nicht nur heute! Da gibt es bestimmt den ein oder anderen neidischen Hobbyfotografen. Kennt Ihr einen?
LG der Mann von der besseren Traumhaushälfte
Hallo liebe Traumhaushälftehälfte,
Löschenfreut uns, dass das Einschlafen dank uns nun besser klappt :)
Welche Farbe bevorzugt denn Laura?
Wir nähern uns wieder Delhi, d.h. das unsere Nachttemperatur langsam aber sicher auch wieder sinkt...
Neidischer Hobbyfotograf? Wen meinst du bloß? ;)
Beste Grüße