Als
Gott sah, dass der Weg zu lang, der Hügel zu steil, das Atmen zu
schwer wurde, legte er seinen Arm um Dich und sprach: "Komm
heim! (unbekannt)
Das erste Mal ausschlafen. Erstmals
Frühstück draußen in der warmen Sonne auf der Dachterrasse mit
Blick auf Pushkar, die umliegenden Berge und die Tempel.
Der Eindruck vom ersten Tag bestätigt
sich: wir haben ein gutes Hotel erwischt.
Die
Anweisungen des lonely planet Ernst nehmend gönnen wir uns einen entspannten
Tag über den Dächern der Stadt.
Wir kommen zur Ruhe. Kein hektisches Treiben und kein schmutziges
Hotelzimmer. Man hört tagsüber das rhythmische Trommeln und Gesänge
spiritueller Zeremonien aus den Gassen erklingen (natürlich fehlen
auch hier nicht die typischen Tiergeräusche: Kamelstöhnen,
Hundegebell, Affengekreisch und Schweingegrunze; alles aber etwas
leiser als sonst). Pushkar ist tatsächlich als Zwischenstopp zu
empfehlen.
Die Badeghats können im Übrigen nicht
aus der Nähe fotografiert werden, da man aus Respekt vor der
rituellen Geste keine Menschen fotografieren soll, die Waschungen im
heiligen See vornehmen.
Auf der Suche nach einem Mittagessen
finden wir eine tolle indische „Kochstelle“, in der keine
Touristen sitzen und die nicht mit Slogans wie „Lake View Roof
Top“, „Recommended by Lonely Planet“ oder „Recommended by all
tourist bibles“ wirbt. Die kleine Imbissbude sieht auf den ersten
Blick vielleicht nicht besonders einladend aus, aber das Essen
schmeckt fantastisch und ist mit 100 INR für ein Thali, wovon wir
beide satt werden, günstig (und zeigt bislang auch keine
gastrointestinalen Nebenwirkungen :) ).
Bei dieser Gelegenheit ein kurzer Exkurs zum Essen hier:
Bei dieser Gelegenheit ein kurzer Exkurs zum Essen hier:
Das indische Essen schmeckt uns sehr
gut. Wir haben in Deutschland zwar auch gern beim Inder gegessen,
doch hat das wenig mit den Gerichten hier zu tun. Der Geschmack ist
anders und die Gerichte sind alle schärfer. Wir bestellen immer
„mild“ und bekommen dann trotzdem
zum Teil schön (für Walter) oder zu (für Christina) scharfe
Speisen.
Zum Essen gibt es Brot, das
eine flache, fladenartige Form hat und in einer Pfanne gebraten wird.
Dabei kann man Roti, Chapati, Naan oder Puri unterscheiden, die als
verschiedene Ausprägungen des Fladenbrots unterschiedliche Zutaten
haben oder gar mit Käse oder ähnlichem gefüllt sind. Als
Hauptspeise kann man verschiedene „Masalas“ essen (wobei Masala
eigentlich nur die Gewürzzugabe zum ganzen Curry-Gericht ist),
Curry-Gerichte, die mit Käse, Kartoffeln, Nüssen, etc. zubereitet
werden können. Daneben haben wir noch Dal kennengelernt, das ein flüssiger Brei ist, der aus Linsen, Erbsen, Bohnen und viel
Knoblauch besteht. Am besten (und günstig) bestellt man aber ein
Thali (benannt nach dem Metalltablett, auf dem es serviert wird), das ähnlich wie die spanischen
Tapas in vielen kleinen Metallschälchen Portionen der soeben
beschriebenen Gerichte beinhaltet. So kann man viele verschiedene
Speisen probieren. Meistens gibt es auch Reis, Brot und Joghurt dazu.
Paneer Butter Masala (vordere Schale) und Dal (hinterer Topf) plus Reste von Chapati:
Paneer Butter Masala (vordere Schale) und Dal (hinterer Topf) plus Reste von Chapati:
"Munderfrischer" nach dem Essen: Anis zum Zerbeißen.
Die Regel lautet ja: cook it, peel it or leave it!
Anekdote des Tages zum Thema Verkehr:
Es gibt hier auf den Straßen ein witziges Verkehrsschild, auf dem
eine dreispurige Fahrbahn abgebildet. Auf jeder Spur befindet sich
ein Auto und der Text sagt sinngemäß: Sicheres Fahren bedeutet nur
auf der eigenen Spur zu fahren! Ja, träumen darf ja wohl noch
erlaubt sein. Hierzu passt auch ein TV Spot, den wir im indischen
Fernsehen gesehen haben: Ein Vater fährt mit seiner Tochter im Auto.
Sie erklärt ihm, dass er total unsicher Auto fährt und weist ihn
darauf hin, dass er sich anschnallen, nicht mit seinem Smartphone
während der Fahrt Texte schreiben und überhaupt nach vorne auf die
Fahrbahn schauen soll. Lächelnd wird er zu einem sicheren Fahrer.
Fazit Tag 7:
Ein Thali reicht für zwei Personen.
Was haben wir heute gelernt? Indien ist
nicht Pakistan. Und das muslimische Pakistan ist nicht das
hinduistische Indien. Doch beide waren mal eine Nation und kämpfen
seit der jeweiligen Unabhängigkeit um die Region in Kaschmir, deren
Bevölkerung zwar zu 80 % muslimisch ist, deren damaliger Herrscher,
Maharaja Hari Singh, aber den Anschluss an Indien suchte und fand.
Gestern und heute sind neue Scharmützel in der Region ausgebrochen,
die den Tod von Soldaten auf beiden Seiten zur Folge hatten. Es ist
bemerkenswert, dass trotz dieses Konflikts Cricket-Spiele zwischen
beiden Nationen friedlich durchgeführt werden können.
Sehr schöne Kommentare, ein wenig würzig, ein bisschen von allem. Super, Wir surfen jetzt deshab täglich im Netz! Christina, tolle Fotos! Das Essen sieht lecker aus. Gruß und kuß, die bessere Traumhaushälfte. :)
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