Wir wechseln den Strand. Von Nathon im
Osten von Ko Samui fahren wir zum Big Buddha Beach im Nordwesten. Die
22km legen wir selbstverständlich mit dem öffentlichen
Verkehrsmittel der Wahl zurück, dem Songthaew. Diese bereits
erwähnten Pick-ups sieht man regelmäßig die Straße entlangfahren.
Touristen werden beim Vorbeifahren angehupt, was der Frage
entspricht, ob man mitfahren möchte. Alternativ kann man das
Songthaew heran winken und einsteigen. Auf diese Weise füllt sich
die Ladefläche mit Fahrgästen. Wenn man aussteigen will, betätigt
man eine hinten angebrachte Klingel und der Fahrer hält am
Straßenrand. Für unsere Strecke zahlen wir 100 Baht pro Person.
Die Insel Samui ist ein touristischer
Hotspot, was sich auch an den Hotelpreisen bemerkbar macht. Die
nächsten zwei Nächte übernachten wir in unserem bislang teuersten
Hotel der Reise. Unsere Erwartungen sind dementsprechend hoch. Für
die Neugierigen: Wir zahlen 1100 Baht, also etwa 27 € für das
Doppelzimmer.
Die direkt am Strand gebaute Anlage ist
sechs Jahre alt. Der Hotelmanager, Yaniv Nagar, ist ein redseliger
und netter „Businessman“, der aus Südafrika stammt. Auffallend:
die gepflegte und entspannte Atmosphäre und die vielen russischen
Urlaubsgäste. Unser Zimmer, das günstigste der Anlage, ist mit
Abstand die beste Schlafstätte, die wir bislang hatten. Keine
Flecken auf den Laken, Warmwasser ohne Nachfrage und keine Löcher,
durch die uns die thailändische Tierwelt besuchen kann. Die Dusche
ist tatsächlich eine Dusche. Das Beste an ihr: der dichte
Wasserstrahl (AEG, made in Germany, lässt grüßen)!
Obwohl wir auch den ganzen Tag in der
Anlage verbringen könnten, raffen wir uns auf und erkunden die
Sehenswürdigkeiten von Ko Samui. Samui hat neben der vielen
Kokosnussplantagen, was ihr den Spitznamen „Kokosnussinsel“
beschert hat, einige schöne Wasserfälle zu bestaunen. Wir fahren
zum südlichen zweiten Namuang Wasserfall, dessen Wassermassen 80m
tief stürzen.
Beim Hinaufklettern auf die verschiedenen Plateaus
helfen seitlich angebrachte Seile und festes Schuhwerk.
Am Fuße des
Falls kann man sich in einem natürlichen Pool nach der Anstrengung
abkühlen.
Kurios: Als eine Attraktion Samuis
gelten die Felsformationen Hin Ta und Hin Yai, Großvater- und
Großmutterfelsen. Der südliche Strand von Lamai ist durchsetzt mit
vielen einige Meter hohen Einzelfelsen.
Diese zwei bestimmten
Exemplare erregen die Aufmerksamkeit der Besucher, weil sie
Erinnerungen an ein bestimmtes männliches bzw. weibliches Körperteil
hervorrufen. Der Legende nach erinnern die Steine an ein vor
tausenden von Jahren auf der Insel gestrandetes Ehepaar.
Bevor wir zur religiösen
Hauptattraktion der Insel kamen, mussten wir uns erstmal
nahrungstechnisch stärken. Und was eignet sich dazu besser als in
einer kleinen Seitenstraße in einem kleinen thailändischen Imbiss
auf Rädern etwas zu essen, dessen Namen man nicht kennt und nicht
einmal weiß, was es eigentlich ist. Was wir sahen, waren kleine
Bällchen, wie an einer Schnur aneinandergereiht, die auf einem Grill
gebraten wurden, um danach mit einer Schere in Stücke geschnitten,
in eine Plastiktüte mit (vermutlich) scharfer Soße verpackt und von
Thailändern verspeist zu werden.
Worum es sich dabei nun handelt? Zwei
englischsprechende Imbissgäste antworteten nach dem Verzehr auf
unsere Frage mit: „pork“. Die Bällchen bestanden also aus
gebratenem Schweinefleisch, was vermutlich noch mit Zwiebeln gemischt
wurde. Zu den Bällchen gab es übrigens Weißkraut und frische
Ingwerscheiben in der Plastiktüte gratis dazu!
Ein paar Meter weiter gönnten wir uns
in einem kleinen Markt noch etwas Süßes als Nachspeise: frittierte
Süßkartoffeln, frittierte/angebratene Kokosmilch mit Mais (für
Christina) und, Walters favourite, Bananenstücke, in einem Mantel
aus süßem (frittierten?) grünlichem (!) Reis.
Innovativ: das
Ventilations-/Fliegenabwehrsystem über den angebotenen Speisen. Man
nehme einen kleinen Motor, der zwei Stöcke dreht, an deren Enden
jeweils eine leere Plastiktüte angebracht ist.
Nach dem Essen ging es zum Wahrzeichen
Samuis, die große goldene Big Buddha Statue im Wat Phra Yai auf der
Mini-Insel Ko Fan, die mit einer Straße mit dem Festland verbunden
ist. Die 1972 errichtete 12m hohe Statue ist das Zentrum des „Wat“,
was für buddhistischer Tempel steht. Die große Mehrheit der 40.000
Inselbewohner ist Anhänger des Buddhismus.
Beim Sonnenuntergang in der Nähe der Statue:
Fazit Tag 28:
Was Einheimische gern essen kann für
uns ja wohl nicht schlecht sein.
Was haben wir heute gelernt? Mit etwas
Abstand zu Indien (weil es dort einfach so viel mehr gab), muss man
auch in Thailand die vielen streunenden Hunde erwähnen. Selbst auf
einer touristischen Insel wie Ko Samui trifft man sogar an den
Hauptstraßen auf die Tiere. Für die etwas Ängstlichen sei bemerkt,
dass man sich vor ihnen nicht fürchten muss. Wie schon zu den Geckos
bemerkt, haben die Hunde mehr Angst vor den Menschen als andersherum
und weichen auf der Straße aus. Von Kees haben wir gelernt, dass
viele Hunde in der Nähe von Tempeln ausgesetzt werden, weil sie dort
von den Mönchen regelmäßig Nahrung bekommen.
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