Freitag, 26. Juli 2013

Celebration - Tage 1 bis 10

Kurze Wege, weiß gestrichene Gartenzäune, saubere Straßen, ein kleiner See mit Promenaden zum Spazierengehen, Kinder auf Fahrrädern und lächelnde Eltern ergeben zusammen das Kleinstadtidyll, das sich Celebration nennt und inmitten der Disney-Themenparks im Bundesstaat Florida liegt. Obwohl Celebration auf den ersten Blick wie die Städte aus den Filmen „Die Truman Show“ und „Pleasantville“ aussieht, handelt es sich bei ihr um keinen fiktiven Themenpark sondern um eine reale Stadt mit etwa 9.000 Einwohnern. Es gibt Schulen, Krankenhäuser, eine fußläufig erreich- und begehbare Innenstadt und viele schicke Häuser. Und alles begann mit einer Maus.


Es war nämlich Walt Disney, der Vater von Mickey Mouse und eines der größten Unterhaltungskonzerne der Welt, der zu Lebzeiten die Idee hatte, eine Zukunftsstadt zu planen und zu errichten. „Experimental Prototype Community of Tomorrow“, kurz EPCOT, wurde allerdings nicht als echte Stadt sondern nur als beliebter Themenpark Realität. Erst nach seinem Tod schuf der Disney-Konzern mit Celebration eine am Reißbrett entworfene Siedlung, die eine idyllische und sichere Kleinstadt vergangener Tage sein soll. Dafür ließ Disney seine neuen Einwohner umfangreiche Verhaltensregeln unterzeichnen und verteilte Handbücher, die das Zusammenleben bestimmen. Mancher fühlt sich da vielleicht eingeengt und bevormundet, wenn ein riesiger Medienkonzern über das äußere Erscheinungsbild seiner Heimatstadt entscheidet. Auf der anderen Seite ist die Kriminalitätsrate verschwindend gering, die Nachbarschaft ist sauber und schön und die Menschen, die wir getroffen haben, sind freundlich und offen. Wozu man auch tendieren mag, auf jeden Fall ist Celebration ein spannendes Gesellschaftsexperiment.

Ungeachtet dessen haben wir unsere Zeit in diesem Experiment genossen. Tim und Holly bewirteten uns wie Ehrengäste in ihrem hübschen Reihenhaus, das mit Flügel, alten Theaterrequisiten und Souvenirs aus der ganzen Welt wie ein Gesamtkunstwerk eingerichtet ist. Wir erholten uns von der mehrtätigen Fahrt in den Süden, schrieben fleißig Blogbeiträge und hatten die Gelegenheit, unsere Reise insgesamt Revue passieren zu lassen. Und die Maus näher kennenzulernen.


Wie gefühlt fast jeder Einwohner von Celebration arbeiten auch Tim und Hollys Sohn und seine Ehefrau bei Disney und gewähren uns freundlicherweise exklusiven Zugang zu den Themenparks. Kern des Walt Disney World Resort bei Orlando sind die vier weltberühmten Parks und etwa 24 Hotels. 


Mehr Tier- als Themenpark ist dabei „Animal Kingdom“, mit 235 ha Disneys größte Anlage.


Neben Achterbahnen und Musikshows kann man hier durch einen Zoo spazieren oder eine Safari durch ein riesiges Tierschutzgebiet machen, indem es von Giraffen, Nashörnern und Gnus nur so wimmelt. 


Laut Disney soll es hierbei nicht nur um die Unterhaltung der Gäste sondern auch um den Schutz der Tierwelt gehen. 


Wer beides genießen möchte, dem sei die Animal Kingdom Lodge als Unterkunft empfohlen, deren Zimmerbalkone auf das Tierschutzgebiet hinaus zeigen.


Der Epcot-Park widmet sich menschlicher Ingenieurskunst, der Stadt der Zukunft und in einer Art Expo-Weltausstellung internationaler Kulturen. Im Zentrum des Parks befindet sich die riesige Kugel „Spaceship Earth“, die einem Visionen über das Leben in der Zukunft präsentiert. Der bekannteste Park ist jedoch sicherlich Magic Kingdom, dessen großes Cinderella Schloss jeder aus dem Vorspann der Disney-Filme kennt. 


Magic Kingdom ist vielleicht der Park mit dem größten Kinderanteil unter den Besuchern, denn hier kann man auf alle bekannten Charaktere aus den Filmen in ihrer „natürlichen“ Umgebung treffen. Ein Highlight ist die allabendliche Licht- und Feuerwerksshow, die den Nachthimmel in allen möglichen Farben erstrahlen lässt. 


Eine ähnlich spektakuläre, typisch amerikanisch aufgeputschte Show findet sich noch im vierten großen Themenpark, den Hollywood Studios. In „Fantasmic“ ist wieder Mickey Mouse die zentrale Figur, die sich durch Feuersbrünste, Musikeinlagen und Kampfszenen durch die cineastische Geschichte von Disney schlägt.

Natürlich sind die Disney Parks ein riesiger, lauter und zuweilen anstrengender Spielplatz für Ansammlungen von Kindern und ihren bei den tropischen Temperaturen schwitzenden Eltern. Einige würden sicher die „Gute-Laune-Fassade“ der Parks als kitschig und künstlich abtun, aber Disney möchte gerade eine fiktive Fabelwelt sein. Zwar kann man diesem Unternehmen mit Multimilliarden Dollar Umsatz kritisch gegenüber stehen, doch hat es mit Figuren wie Simba, die Schöne und das Biest und Nemo Figuren erschaffen, mit denen wir aufgewachsen und die zu unseren Märchen der Moderne geworden sind.


Bei soviel Unterhaltung und den vielen leckeren Abendessen, die wir von unseren Gastgebern gekocht bekommen haben, sind die zehn Tage in Florida schnell verflogen. Zeit, die wir gerne bei Tim und Holly und bei Familienfesten wie Ainsleys Geburtstagsfeier verbracht haben. Und genug Zeit, um unsere, sage und schreibe, letzte Station unserer Weltreise zu planen: Morgen fliegen wir nach New York und werden vier Tage in der Stadt der Städte verbringen, bevor wir die Erdumrundung zu Ende bringen und nach Hause fliegen.

Fazit Tage 197 bis 206:

Don’t worry about anything...“


Was haben wir heute gelernt? Florida ist heiß und schwül. Aber vor allem schwül. Erinnerungen an Südostasien werden sogar wach. Regelmäßige nachmittägliche Gewitter und Platzregen gewährleisten die konstant hohe Luftfeuchtigkeit. Der große Unterschied zu Südostasien: Man kann dem einfach entgehen, in dem man sich in irgendeinen Innenraum begibt, denn dieser ist mit hoher Sicherheit auf zunächst gefühlte Minusgrade herunter gekühlt. Die USA sind schließlich das Land der Klimaanlagen.


1 Kommentar:

  1. Hallo,

    ich habe gerde euren tollen Blog gefunden. ihr habt ein sehr tolles Foto vom Schloss gemacht. (das schön angeleuchtete, ohne Person ;))

    Ich wollte fragen, ob es möglich ist, mir dieses Foto evtl. zukommen zu lassen. Ich brauche ein Foto für ein Plakat für eine Pfarreiaktion. Die im Internet sind schwierig wegen den Rechten.
    Wenn ihr einverstanden wärd, wäre das super mega klasse.

    Ich freue mich über eine Antwort.

    VG Leonie

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