Am 24. Juni 1939 wurde „Siam“ in
„Thailand“ umbenannt. Wenige Jahre zuvor war das Königreich
bereits durch einen unblutigen Staatsstreich in eine konstitutionelle
Monarchie umgewandelt worden. Es war das Ende des siamesischen
Königreiches, wie es Jahrhunderte in Südostasien existierte und
sich in seiner größten Ausdehnung auf die heutigen Staatsgebiete
von Thailand, Kambodscha, Laos, auf Teile von Malaysia, Myanmar und
Vietnam erstreckte. Das administrative und kulturelle Zentrum dieses
Reiches war von 1352 bis 1762 Ayutthaya. Diese Stadt wurde in ihrer
Geschichte von etwa 35 Königen beherrscht und war in ihrer Blütezeit
die Metropole Südostasiens, die drei Königspaläste, 375
Tempelanlagen und 94 Stadttore besaß. Sie unterhielt
Handelsbeziehungen mit u. a. China, Java, Malaysia, Indien, Persien,
Portugal, Holland, Frankreich und England und beheimatete viele
europäische Kaufleute und Abenteurer.
Ayutthaya heute ist eine beschauliche,
ruhige und dreckige Kleinstadt. Im Prinzip ist alles fußläufig
erreichbar, lediglich die Hitze und starke Sonnenstrahlung lassen die
meisten Besucher auf überdachte Verkehrsmittel umsteigen. Die vielen
Märkte und Verkaufsstände laden zum Bummeln ein. Auch hier findet
man ein mit roten Laternen verziertes Chinatown, das noch im
Neujahrsfieber ist. Im Vergleich zu Bangkok ist das Leben spürbar
langsamer. Die Menschen (wie bislang eigentlich überall in Thailand)
sind sehr freundlich und haben immer ein Lächeln parat. Wir beginnen
den Tag mit einem Frühstück in einem Plastikstuhllokal um die Ecke.
Es gibt in Ermangelung spezieller Frühstücksgerichte gleich ein
Pad-Thai mit weichen dicken Nudeln.
Im historischen Stadtkern sind die
Überreste der prachtvollen Bauten zu besichtigen, die von der Natur
langsam zurückerobert werden.
Wir spazieren durch den Rama Park mit
seinem See und den vielen Brücken, um den sich die Tempel befinden.
Aus der Vielzahl an zugänglichen Anlagen suchen wir uns den Wat
Mahathat für eine nähere Besichtigung aus.
Die Bauarbeiten für den
Wat begannen 1374 und wurden ca. 20 Jahre später beendet. Im
Mittelpunkt stand ein hoher Prang im Khmer-Stil.
Im Wat Mahathat
steht auch die wahrscheinlich am meisten fotografierte
Sehenswürdigkeit der Ruinenstadt: der Kopf einer Buddha-Statue, der
von einem Feigenbaum umwachsen ist.
Vermutlich fiel der Kopf während
der Zerstörung Ayutthayas durch die burmesische Armee auf den Boden.
Der Tempel war mehr als hundert Jahre verlassen, so dass an dieser
Stelle der Feigenbaum wachsen und den Kopf umschließen konnte.
Zum Mittagessen gibt es für uns eine
günstige und beliebte Kleinigkeit: Instant-Shrimps-Nudelsuppe aus
dem 7/11 für 13 Baht. Das heiße Wasser zum Aufkochen gibt es
kostenlos im Geschäft oder bei uns im Hotel. Die Nudelsuppe ist
lecker und scharf, die Shrimps muss man allerdings mit einer Lupe
suchen.
Für den späten Nachmittag haben wir
eine Bootstour gebucht, die einmal um die Ruinenstadt führt und an
drei verschiedenen Tempeln hält.
Wir steigen u. a. am Wat Phanan
Choeng aus. Der Wat ist ein thailändisch-chinesischer Tempel. Er
beruht angeblich auf der Liebe zwischen einem chinesischen Prinzen
und einer thailändischen Prinzessin. Während unseres Besuches
strömten zahlreiche Chinesen und Thailänder in die Anlage.
Das
Herzstück ist eine enge Halle, in der ein beeindruckend großer
sitzender Buddha thront. Das Gebäude ist so klein und der Buddha so
groß, dass nicht einmal im Nationalmuseum ein komplettes Foto der
Statue existiert.
Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir
Wat Chai Wattanaram.
Die große Tempelanlage ist im Khmer-Stil erbaut
worden und besteht aus einem großen zentralen Prang, der von vier
kleineren umgeben ist. Es erinnert mit seiner Architektur an Angkor
Wat und ist ein wunderbares Fotomotiv.
Am Abend zurück im Hotel freuen wir
uns auf die nächsten Tage: Morgen verlassen wir Ayutthaya mit dem
Zug und fahren zum Khao Yai Nationalpark. Dort werden wir zwei Nächte
bleiben und eine Wildlife-Safari machen. Wir hoffen, einige
interessante freilebende Tiere zu Gesicht zu bekommen.
Fazit Tag 40:
Pad Thai zum Frühstück ist nicht so
lecker wie ein Vollkornbrot mit Wurst und Käse.
Was haben wir heute gelernt? Thailand
ist Siam. Siam stand im Gegensatz zu den anderen Staaten in
Südostasien nie unter direkter Kolonialherrschaft. Es grenzte im
Westen an Britisch-Indien und den langjährigen Erzfeind Birma, im
Süden an Malaya und im Osten an Indochina. Diese geopolitische Lage
hatte eine siamesische Außenpolitik des Ausgleichs zwischen den
Nachbarmächten zur Folge. Zwar musste Siam im 19. Jahrhundert große
Gebietsteile an die Großmächte abtreten, doch konnte es damit seine
Neutralität erkaufen.
Das Bild von euch vor dem Feigen-Buddha-Baum ist toll!
AntwortenLöschenEl Golfo
Toll! Das erste Mal, das ich was kommentieren möchte und hier steht schon ein Kommentar - kann mich dem Vorredner nur anschließen: Zuckersüßes Bild von euch beiden :)
AntwortenLöschenDann musst du schneller werden :) Danke, man sieht erfreulicherweise nicht, wie heiß uns da war ;)
Löschenwieso gibts keine like-funktion???? das wär toll :) dann würden alle das liken ;)
AntwortenLöschenLg, Jojo