Montag, 11. Februar 2013

Ayutthaya


Am 24. Juni 1939 wurde „Siam“ in „Thailand“ umbenannt. Wenige Jahre zuvor war das Königreich bereits durch einen unblutigen Staatsstreich in eine konstitutionelle Monarchie umgewandelt worden. Es war das Ende des siamesischen Königreiches, wie es Jahrhunderte in Südostasien existierte und sich in seiner größten Ausdehnung auf die heutigen Staatsgebiete von Thailand, Kambodscha, Laos, auf Teile von Malaysia, Myanmar und Vietnam erstreckte. Das administrative und kulturelle Zentrum dieses Reiches war von 1352 bis 1762 Ayutthaya. Diese Stadt wurde in ihrer Geschichte von etwa 35 Königen beherrscht und war in ihrer Blütezeit die Metropole Südostasiens, die drei Königspaläste, 375 Tempelanlagen und 94 Stadttore besaß. Sie unterhielt Handelsbeziehungen mit u. a. China, Java, Malaysia, Indien, Persien, Portugal, Holland, Frankreich und England und beheimatete viele europäische Kaufleute und Abenteurer.

Ayutthaya heute ist eine beschauliche, ruhige und dreckige Kleinstadt. Im Prinzip ist alles fußläufig erreichbar, lediglich die Hitze und starke Sonnenstrahlung lassen die meisten Besucher auf überdachte Verkehrsmittel umsteigen. Die vielen Märkte und Verkaufsstände laden zum Bummeln ein. Auch hier findet man ein mit roten Laternen verziertes Chinatown, das noch im Neujahrsfieber ist. Im Vergleich zu Bangkok ist das Leben spürbar langsamer. Die Menschen (wie bislang eigentlich überall in Thailand) sind sehr freundlich und haben immer ein Lächeln parat. Wir beginnen den Tag mit einem Frühstück in einem Plastikstuhllokal um die Ecke. Es gibt in Ermangelung spezieller Frühstücksgerichte gleich ein Pad-Thai mit weichen dicken Nudeln.

Im historischen Stadtkern sind die Überreste der prachtvollen Bauten zu besichtigen, die von der Natur langsam zurückerobert werden. 


Wir spazieren durch den Rama Park mit seinem See und den vielen Brücken, um den sich die Tempel befinden. Aus der Vielzahl an zugänglichen Anlagen suchen wir uns den Wat Mahathat für eine nähere Besichtigung aus. 


Die Bauarbeiten für den Wat begannen 1374 und wurden ca. 20 Jahre später beendet. Im Mittelpunkt stand ein hoher Prang im Khmer-Stil. 


Im Wat Mahathat steht auch die wahrscheinlich am meisten fotografierte Sehenswürdigkeit der Ruinenstadt: der Kopf einer Buddha-Statue, der von einem Feigenbaum umwachsen ist. 


Vermutlich fiel der Kopf während der Zerstörung Ayutthayas durch die burmesische Armee auf den Boden. Der Tempel war mehr als hundert Jahre verlassen, so dass an dieser Stelle der Feigenbaum wachsen und den Kopf umschließen konnte.


Zum Mittagessen gibt es für uns eine günstige und beliebte Kleinigkeit: Instant-Shrimps-Nudelsuppe aus dem 7/11 für 13 Baht. Das heiße Wasser zum Aufkochen gibt es kostenlos im Geschäft oder bei uns im Hotel. Die Nudelsuppe ist lecker und scharf, die Shrimps muss man allerdings mit einer Lupe suchen.

Für den späten Nachmittag haben wir eine Bootstour gebucht, die einmal um die Ruinenstadt führt und an drei verschiedenen Tempeln hält. 


Wir steigen u. a. am Wat Phanan Choeng aus. Der Wat ist ein thailändisch-chinesischer Tempel. Er beruht angeblich auf der Liebe zwischen einem chinesischen Prinzen und einer thailändischen Prinzessin. Während unseres Besuches strömten zahlreiche Chinesen und Thailänder in die Anlage.


Das Herzstück ist eine enge Halle, in der ein beeindruckend großer sitzender Buddha thront. Das Gebäude ist so klein und der Buddha so groß, dass nicht einmal im Nationalmuseum ein komplettes Foto der Statue existiert.


Kurz vor Sonnenuntergang erreichen wir Wat Chai Wattanaram. 


Die große Tempelanlage ist im Khmer-Stil erbaut worden und besteht aus einem großen zentralen Prang, der von vier kleineren umgeben ist. Es erinnert mit seiner Architektur an Angkor Wat und ist ein wunderbares Fotomotiv.


Am Abend zurück im Hotel freuen wir uns auf die nächsten Tage: Morgen verlassen wir Ayutthaya mit dem Zug und fahren zum Khao Yai Nationalpark. Dort werden wir zwei Nächte bleiben und eine Wildlife-Safari machen. Wir hoffen, einige interessante freilebende Tiere zu Gesicht zu bekommen.

Fazit Tag 40:

Pad Thai zum Frühstück ist nicht so lecker wie ein Vollkornbrot mit Wurst und Käse.

Was haben wir heute gelernt? Thailand ist Siam. Siam stand im Gegensatz zu den anderen Staaten in Südostasien nie unter direkter Kolonialherrschaft. Es grenzte im Westen an Britisch-Indien und den langjährigen Erzfeind Birma, im Süden an Malaya und im Osten an Indochina. Diese geopolitische Lage hatte eine siamesische Außenpolitik des Ausgleichs zwischen den Nachbarmächten zur Folge. Zwar musste Siam im 19. Jahrhundert große Gebietsteile an die Großmächte abtreten, doch konnte es damit seine Neutralität erkaufen.


4 Kommentare:

  1. Das Bild von euch vor dem Feigen-Buddha-Baum ist toll!
    El Golfo

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  2. Toll! Das erste Mal, das ich was kommentieren möchte und hier steht schon ein Kommentar - kann mich dem Vorredner nur anschließen: Zuckersüßes Bild von euch beiden :)

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    1. Dann musst du schneller werden :) Danke, man sieht erfreulicherweise nicht, wie heiß uns da war ;)

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  3. wieso gibts keine like-funktion???? das wär toll :) dann würden alle das liken ;)
    Lg, Jojo

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