Donnerstag, 31. Januar 2013

Ko Samui - Tag 3

Es ist ein sonniger Donnerstag, kurz nach 13:00 Uhr, als wir das heiße fremde Thailand verlassen und mit nur einem Schritt in eine kühle bekannte Franchisewelt treten, die in jedem Land unseres Globus identisch aussieht. Die Innentemperatur fällt um gefühlte 20 Grad, die Tische, Stühle und Armaturen sehen in ihren Formen und Farben wie immer aus und man wird standesgemäß von der grünen Sirene auf dem Logo des Unternehmens begrüßt. Willkommen bei Starbucks!

Wären da nicht die im internationalen Vergleich moderaten Preisangaben und die freundlichen thailändischen Mitarbeiter, könnte man glatt vergessen, dass man auf Ko Samui ist.
Wir sind allerdings nicht hier, um einen Kaffee zu trinken, sondern um unsere Sammlung der Starbucks Städte-Tassen zu erweitern. Da wir nur mit den Rucksäcken unterwegs sind (und diese nicht schwerer werden sollen), verzichten wir weitgehend auf den Kauf von Souvenirs und Schnickschnack. Allein diese Tassen, von Städten, die wir besucht haben, gönnen wir uns.

Ernüchternd: Mit dem Kauf von drei Tassen geben wir fast das Tagesbudget für eine Person aus. Die Folgekosten sind auch nicht zu vergessen. Wir werden ein Paket packen und nach Hause schicken müssen. Schließlich können wir das ganze Geschirr nicht mit um die Welt schleppen. Der Vorteil ist, dass wir ein paar Dinge mitschicken können, die wir bislang auf der Reise nicht gebraucht haben und auch nicht mehr gebrauchen werden.

Wir suchen die Straßen nach Postfilialen ab. Was man dabei in Thailand zu Gesicht bekommt, sind die asphaltierten Straßen, die von oberirdisch verlaufenden Stromkabeln flankiert werden, die vielen Reklameschilder, die die beste Thai-Massage versprechen und die Schwärme von Thailands Fortbewegungsmittel Nummer 1, den Motorrollern. 


Relativ schnell finden wir Zweigstellen von DHL und FedEx. Beide verlangen aber ca. 100 € für ein Paket via Airmail. Am Ende gehen wir in das Post-Office von Samui und geben ein 3,15kg schweres Paket ab. Neben den drei Tassen schicken wir ein Reisekissen, eine langärmlige Bluse, weitere unbenutzte Kleidungsstücke und eine MemoryCard mit gesicherten Fotos auf die Reise. Für Versand per Flugzeug (EconomyClass) in 3-4 Wochen und für das Päckchen selbst zahlen wir ca. 1800 Baht, d.h. 45 €. Ein teurer Tag heute! Adressiert ist das Päckchen übrigens an Walters Eltern, die, wenn sie diese Zeilen lesen, jetzt auch Bescheid wissen :)

Heute steht noch ein Besuch des Wat Plai Laem auf dem Programm. Das ist ein Tempelgelände unweit der Big Buddha Statue. 


Einige der Gebäude sind erst im 21. Jahrhundert erbaut worden und stehen in der jahrhundertealten Tempelbautradition Thailands. Wie in Indien gilt auch hier überall, dass vor Betreten des Tempels die Schuhe ausgezogen werden müssen.

Man beachte den 18-armigen Buddha (insgesamt 20 Arme im Bild):


Auffallend: die leuchtenden bunten Farben der buddhistischen Tempelanlagen. Im Vergleich zu Indien und erst recht zu den Gotteshäusern in Deutschland machen die buddhistischen Tempel einen freundlicheren, offeneren Eindruck.


Im Haupttempel ist auf den Wandbildern der Werdegang Buddhas nachgezeichnet:


Wir treffen auf einen indischen Bekannten aus dem Hinduismus: Ganesh.


Zurück in unserer Hotelanlage genießen wir die Hängematten und schattigen Liegeplätze. Wir können uns zwar das Essen hier im Restaurant nicht leisten, aber zwei Cocktails in der HappyHour sind auf alle Fälle drin.



Fazit Tag 29:

Der erste Monat bzw. der Januar unserer Reise ist zu Ende. Ein guter Anlass zu fragen, wie es mit unserem Finanzplan aussieht. Wir stellen erfreut und beruhigt fest: Wir sind 159,44 € unter unserem Budget geblieben! Es sieht also nicht danach aus, dass wir früher nach Hause müssen :)
Für alle Neugierigen: Der jeweils tagesaktuelle Wert (Saldo) lässt sich demnächst in der Sidebar finden.

Was haben wir heute gelernt? Lieber das schlechteste Zimmer in einem guten Hotel haben, als das beste Zimmer in einem schlechten Hotel.


Mittwoch, 30. Januar 2013

Ko Samui - Tag 2


Wir wechseln den Strand. Von Nathon im Osten von Ko Samui fahren wir zum Big Buddha Beach im Nordwesten. Die 22km legen wir selbstverständlich mit dem öffentlichen Verkehrsmittel der Wahl zurück, dem Songthaew. Diese bereits erwähnten Pick-ups sieht man regelmäßig die Straße entlangfahren. Touristen werden beim Vorbeifahren angehupt, was der Frage entspricht, ob man mitfahren möchte. Alternativ kann man das Songthaew heran winken und einsteigen. Auf diese Weise füllt sich die Ladefläche mit Fahrgästen. Wenn man aussteigen will, betätigt man eine hinten angebrachte Klingel und der Fahrer hält am Straßenrand. Für unsere Strecke zahlen wir 100 Baht pro Person.



Die Insel Samui ist ein touristischer Hotspot, was sich auch an den Hotelpreisen bemerkbar macht. Die nächsten zwei Nächte übernachten wir in unserem bislang teuersten Hotel der Reise. Unsere Erwartungen sind dementsprechend hoch. Für die Neugierigen: Wir zahlen 1100 Baht, also etwa 27 € für das Doppelzimmer.
Die direkt am Strand gebaute Anlage ist sechs Jahre alt. Der Hotelmanager, Yaniv Nagar, ist ein redseliger und netter „Businessman“, der aus Südafrika stammt. Auffallend: die gepflegte und entspannte Atmosphäre und die vielen russischen Urlaubsgäste. Unser Zimmer, das günstigste der Anlage, ist mit Abstand die beste Schlafstätte, die wir bislang hatten. Keine Flecken auf den Laken, Warmwasser ohne Nachfrage und keine Löcher, durch die uns die thailändische Tierwelt besuchen kann. Die Dusche ist tatsächlich eine Dusche. Das Beste an ihr: der dichte Wasserstrahl (AEG, made in Germany, lässt grüßen)!


Obwohl wir auch den ganzen Tag in der Anlage verbringen könnten, raffen wir uns auf und erkunden die Sehenswürdigkeiten von Ko Samui. Samui hat neben der vielen Kokosnussplantagen, was ihr den Spitznamen „Kokosnussinsel“ beschert hat, einige schöne Wasserfälle zu bestaunen. Wir fahren zum südlichen zweiten Namuang Wasserfall, dessen Wassermassen 80m tief stürzen. 


Beim Hinaufklettern auf die verschiedenen Plateaus helfen seitlich angebrachte Seile und festes Schuhwerk. 


Am Fuße des Falls kann man sich in einem natürlichen Pool nach der Anstrengung abkühlen.


Kurios: Als eine Attraktion Samuis gelten die Felsformationen Hin Ta und Hin Yai, Großvater- und Großmutterfelsen. Der südliche Strand von Lamai ist durchsetzt mit vielen einige Meter hohen Einzelfelsen. 


Diese zwei bestimmten Exemplare erregen die Aufmerksamkeit der Besucher, weil sie Erinnerungen an ein bestimmtes männliches bzw. weibliches Körperteil hervorrufen. Der Legende nach erinnern die Steine an ein vor tausenden von Jahren auf der Insel gestrandetes Ehepaar.



Bevor wir zur religiösen Hauptattraktion der Insel kamen, mussten wir uns erstmal nahrungstechnisch stärken. Und was eignet sich dazu besser als in einer kleinen Seitenstraße in einem kleinen thailändischen Imbiss auf Rädern etwas zu essen, dessen Namen man nicht kennt und nicht einmal weiß, was es eigentlich ist. Was wir sahen, waren kleine Bällchen, wie an einer Schnur aneinandergereiht, die auf einem Grill gebraten wurden, um danach mit einer Schere in Stücke geschnitten, in eine Plastiktüte mit (vermutlich) scharfer Soße verpackt und von Thailändern verspeist zu werden.


Worum es sich dabei nun handelt? Zwei englischsprechende Imbissgäste antworteten nach dem Verzehr auf unsere Frage mit: „pork“. Die Bällchen bestanden also aus gebratenem Schweinefleisch, was vermutlich noch mit Zwiebeln gemischt wurde. Zu den Bällchen gab es übrigens Weißkraut und frische Ingwerscheiben in der Plastiktüte gratis dazu!

Ein paar Meter weiter gönnten wir uns in einem kleinen Markt noch etwas Süßes als Nachspeise: frittierte Süßkartoffeln, frittierte/angebratene Kokosmilch mit Mais (für Christina) und, Walters favourite, Bananenstücke, in einem Mantel aus süßem (frittierten?) grünlichem (!) Reis.


Innovativ: das Ventilations-/Fliegenabwehrsystem über den angebotenen Speisen. Man nehme einen kleinen Motor, der zwei Stöcke dreht, an deren Enden jeweils eine leere Plastiktüte angebracht ist.


Nach dem Essen ging es zum Wahrzeichen Samuis, die große goldene Big Buddha Statue im Wat Phra Yai auf der Mini-Insel Ko Fan, die mit einer Straße mit dem Festland verbunden ist. Die 1972 errichtete 12m hohe Statue ist das Zentrum des „Wat“, was für buddhistischer Tempel steht. Die große Mehrheit der 40.000 Inselbewohner ist Anhänger des Buddhismus.


Beim Sonnenuntergang in der Nähe der Statue:





Fazit Tag 28:

Was Einheimische gern essen kann für uns ja wohl nicht schlecht sein.

Was haben wir heute gelernt? Mit etwas Abstand zu Indien (weil es dort einfach so viel mehr gab), muss man auch in Thailand die vielen streunenden Hunde erwähnen. Selbst auf einer touristischen Insel wie Ko Samui trifft man sogar an den Hauptstraßen auf die Tiere. Für die etwas Ängstlichen sei bemerkt, dass man sich vor ihnen nicht fürchten muss. Wie schon zu den Geckos bemerkt, haben die Hunde mehr Angst vor den Menschen als andersherum und weichen auf der Straße aus. Von Kees haben wir gelernt, dass viele Hunde in der Nähe von Tempeln ausgesetzt werden, weil sie dort von den Mönchen regelmäßig Nahrung bekommen.

Dienstag, 29. Januar 2013

Ko Lanta nach Ko Samui


Ein Reisetag zur Festlandquerung. Der Wecker klingelt um 5:30 Uhr, das bedeutet verrückte 23:30 Uhr deutsche Zeit! Wir wünschen unseren Geckos einen guten Morgen und packen unsere Rucksäcke. Unsere Hotelmanagerin hat uns zum Thema Frühstück gesagt, dass wir etwas essen können, falls sie es schafft, rechtzeitig aufzustehen und vor dem Minivan in der Anlage zu sein. Sie schafft es nicht. 5 Minuten vor (der pünktlichen!) Abholung begrüßt sie uns mit einem fröhlichen „So you don't have time for breakfast!“ Ja, danke, das sehen wir selbst.

Immerhin haben wir freie Platzwahl im etwa 13sitzigen Van, weil unsere Anlage als letzte im Süden der Insel zuerst angefahren wurde. Als Frühstück müssen ein Muffin und Kürbiskerne herhalten. Unser Fahrer sagt uns, dass wir 300km fahren werden und in 5 Stunden da sind. Dann nimmt er uns erstmal unsere von unserem Hotel ausgestellten Tickets ab. Eigentlich kein ungewöhnlicher Vorgang, wäre da nicht im Inneren des Vans das groß angebrachte Schild, das besagt, dass man sein Bus und Fährenticket unter allen Umständen behalten soll, um es bei Kontrollen vorweisen zu können. Bei Zuwiderhandlung müsse ein Ordnungsgeld bezahlt werden. Wie es scheint, tauscht unser Fahrer das Ticket noch im Hotel gegen Bargeld aus. Soviel dazu.

Der Van ist innerhalb einer Stunde bis auf den letzten Sitzplatz belegt und beschallt seine Insassen um 8:00 Uhr am Morgen Ende Januar mit einer aufgemotzten Technoversion von Jingle Bells und anderen thailändischen Partysongs. Dafür ist unser Fahrer pünktlich an den Autofähren, die uns ans Festland bringen, gönnt uns auf der ganzen Strecke immerhin eine Toiletten- und Frühstückspause und unternimmt nur lammfromme Überholmanöver (unsere subjektive Wahrnehmung vor dem Hintergrund unserer indischen Verkehrsschulung). Die Überraschung ist vollkommen als wir pünktlich kurz vor 13:00 Uhr an der Fähre nach Ko Samui ankommen. 

Blick zurück auf das Festland:


Wir werden ausgeladen, erhalten jeder ein Fährticket und schippern kurz danach gemächlich in einer luftverpetzenden Auto- und Menschenfähre in den Golf von Thailand.

Die drei Inseln, die wir die nächsten Tage bereisen werden, gehören zum Ang Thong Archipel. Ko Samui liegt 20km vom Festland entfernt und ist 14km breit und 29km lang, damit die drittgrößte Insel Thailands und vielleicht die im Ausland bekannteste. 




Beliebt dank ihrer vielen tollen Sandstrände, der einfachen Anreisemöglichkeiten per Flugzeug, Autofähre oder Schnellboote und der etablierten Ferienanlagen, ist Ko Samui vielen Reisenden ein Begriff. Die Insel bietet aber auch für uns einigermaßen günstige Unterkünfte und wir freuen uns auf tolle Wasserfälle. Obwohl wir uns heimlich am meisten von der nächsten Insel Ko Pha Ngan erwarten, wollen wir drei Nächte auf Ko Samui bleiben. Heute übernachten wir unweit des Fähranlegers in Nathon.

Bilder von einem Spaziergang in Nathon:



Fazit Tag 27:

Blauer Himmel und 28 Grad an der Golfküste. Es geht bergab.

Was haben wir heute gelernt? Um 5:30 Uhr aufstehen ist eindeutig zu früh!

Montag, 28. Januar 2013

Ko Lanta - Tage 4, 5 und 6


Wenn man als flexibler und mit Rucksack ausgestatteter Insel-Hopper so von Insel zu Insel hüpft, fragt man sich nach der Ankunft auf einem Eiland immer relativ schnell, soll man hier bleiben oder finde ich noch eine bessere, eine exotischere? Um diese Frage zu beantworten, liest man in seinem Reiseführer (statt LonelyPlanet lieber Stefan Loose über Thailand) und tauscht sich mit den anderen Insel-Hoppern aus, ob sie noch eine bessere, eine noch exotischere Insel kennen, die noch keine Pauschaltouristen gesehen hat. So kommt man dann auf die Idee vielleicht nach Ko Lipe zu fahren, eine kleine Insel an der Grenze zu Malaysia, die man nur jeden zweiten Tag anfahren und verlassen kann. Der Reiseführer spricht von einem ehemaligen Aussteigerparadies. Doch dann heißt es im nächsten Absatz, dass auch hier mittlerweile der Pauschaltourismus Einzug gehalten hat. Bestätigung von anderen Hoppern. Dann vielleicht auf die ganz in der Nähe gelegene, sehr kleine Insel Ko Mook? Stromversorgung gibt es nur wenige Stunden pro Tag. Das klingt doch schon exotisch. Aber wie soll man dann seinen Blog aktualisieren, so ohne WiFi? Außerdem gibt es dann so wenige Hotelanlagen, das die Übernachtungspreise exotisch hoch werden.

Und dann kommt man auf die verrückte Idee, wieso bleiben wir nicht ein bisschen hier am Klong Jark Beach? Wir sind zwar auf Ko Lanta, aber an unserem Strand ist so gut wie gar nichts los. Keine aufgespannten Sonnenschirme, keine zu mietenden Liegen, wenn man will, kann man beim Sonnenuntergang alleine im Meer schwimmen. Gleichzeitig sind genug andere Gäste da, dass man sich beim Abendessen oder an der Bar auf englisch, deutsch, italienisch oder spanisch austauschen kann. Oder wie ein Brite auf die Frage wie lange er hier bleibe antwortete: „Hm...I don't know, it is easy to stay.“ Das denken wir uns auch und beschließen den 26., 27. und 28. zu bleiben.


Wir genießen die ruhige Bucht, das warme Wasser und essen leckere thailändische Nudel- und Currygerichte. Walter ist überglücklich endlich Leute gefunden zu haben, die mit ihm Beachvolleyball spielen und Christina lernt Banana-Daiquiris zu schätzen. 


Die neue tägliche Routine wird noch mit Skat-Runden mit Cati und Alex und allabendlichen musikalischen Feuerdarbietungen abgerundet.



Die entspannten Tage auf Ko Lanta und speziell am Klong Jark Beach haben unsere Akkus wieder geladen, so dass uns heute wieder das Reisefieber packt. Schließlich ist Ko Lanta nur eine thailändische Insel und wir wollen ja noch das Innere des Festlandes nördlich von Bangkok sehen. Wir entschließen uns, wieder gen Norden aufzubrechen und grob Kurs auf Bangkok zu nehmen. Auf dem Weg dorthin wollen wir aber noch die andere thailändische Küste im Osten sehen, die sogenannte Golfküste. Momentan ist auf Westseite das Wetter besser und an der Golfküste schlechter. Das Internet liefert die Bestätigung: an der Ostküste nur noch 28 Grad und ein bedeckter Himmel. Trotz dieser grausamen Wettervorhersage wagen wir uns daran, morgen das Festland zu überqueren und von Süden beginnend die drei bekannten Inseln an der Golfküste zu bereisen: Ko Samui, Ko Pha Ngan und Ko Tao.

Wir buchen in unserem Hotel für morgen eine Fahrt in einem klimatisierten Minivan, der uns mithilfe einer Autofähre von Ko Lanta auf das Festland bringt, in nordöstlicher Richtung zur anderen Küste fährt, von wo wir auf die Insel Ko Samui gelangen sollen. Abfahrt um erschreckende 07:00 Uhr in der Früh, versprochene Ankunft schon um 14:30 auf Ko Samui. Da sind wir aber doch sehr gespannt...

Fazit Tage 24/25/26:

Auf dieser Reise kann man auch braun werden.

Was haben wir gelernt? Wie Kokosnüsse gepflückt werden. Man nehme einfach einen der kleinen, leichtgewichtigen und vor allen Dingen geschickten (!) Mitarbeiter aus dem Restaurant und lässt ihn mit bloßen Händen und bloßen Füßen eine min. 10m hohe Kokospalme hochklettern. In der Baumspitze angekommen tritt er reihenweise gegen alle Kokosnüsse, die auf der Rasenfläche vor dem Restaurant zu Boden fallen, aufgesammelt, geköpft und mit einem Strohhalm versehen an die umstehenden Gäste verteilt werden. Und wie kommt der geschickte Mitarbeiter wieder runter? So wie er hoch gekommen ist. Er rutscht einfach mit bloßen Händen und bloßen Füßen an der Kokospalme herunter.



Freitag, 25. Januar 2013

Ko Lanta - Tag 3


Pünktlich um 10:00 Uhr werden wir abgeholt und fahren mit dem Pick-up zum Klong Jark Beach. 


Auf dem Weg dorthin überwindet man drei 16-19%ige Steigungen und ebenso steile Abfahrten. Der Klong Jark Beach bietet türkisblaues Wasser (eines dieser Urlaubsbroschürenattribute, die hier aber zum Leben erweckt werden), weißen Sandstrand, eine ruhige Atmosphäre und das alles vor dem Hintergrund grüner Hügel.



Unser Bungalow ist bezugsfertig. Um Missverständnissen vorzubeugen, sollten wir vielleicht kurz erklären, wie genau so ein Bungalow aussieht. Diese kleinen würfelförmigen Gebäude sind meistens auf Stelzen gebaut. Im Zimmer steht ein Bett und sonst eigentlich nichts. Wenn man Glück hat, ragen noch ein paar Nägel aus der Wand, die als Garderobe genutzt werden können. Über unserem Bett im Klong Jark Beach hängt ein Moskitonetz. Die Eingangstür lässt sich zwar mit einem Vorhängeschloss (außen) oder einem Metallriegel (innen) verschließen, entspricht in ihren Maßen aber nur grob der Aussparung in der Wand. Zwischen Tür und Wand klafft in der Regel ein Spalt von 3-5cm Größe. Diese, nennen wir sie mal, Frischluftspalten findet man auch zwischen Wand und Decke. Die Toilette befindet sich gewöhnlich in einem „Schuppen“, der an das Bungalow angebaut wurde. Dieser Anbau ist niedriger und viel kleiner als das Bungalowzimmer, durch eine Tür verbunden und provisorisch mit Holzplanken oder einem Strohdach überdeckt. Unsere Tür hat hier leider keinen Türgriff mehr, so dass wir uns mit dem Panzerband eine Schließvorrichtung basteln. Die Toilette funktioniert erstaunlich normal. Der Abfluss für die 50cm daneben angebrachte Dusche ist praktischerweise ein Loch im Boden.

Die luftige Bauweise der Unterkünfte hat einen weiteren Nebeneffekt: Wir lernen die örtliche Gecko Population kennen. Die kleinen kopfüber an der Wand klebenden Vierbeiner kommen regelmäßig zu Besuch, um eine Runde oder eine Nacht mit uns Menschen abzuhängen. Gut, wir geben zu, die Menschen waren zu Beginn etwas unsicher, wie mit den neuen Gästen umzugehen sei. Aber man gewöhnt sich aneinander. Und wahrscheinlich haben die Geckos ja mehr Angst vor den Menschen als andersherum.

Den Rest des Tages verbringt der Mensch dann sowieso nicht in seinem Bungalow, sondern legt sich lieber in eine der am Strand angebrachten Hängematten und denkt darüber nach, wie es seiner Familie im Skiurlaub wohl gerade ergeht.


Fazit Tag 23:

Eine Hängematte in einem zukünftigen Garten ist eine sehr sinnvolle Anschaffung.


Was haben wir heute gelernt? Im Restaurant hier im Süden von Thailand erhalten wir immer zwei Rechnungen, die von unterschiedlichen Inhabern ausgestellt werden. Auf der einen Rechnung tauchen alle Gerichte und nichtalkoholischen Getränke auf, auf der anderen werden die alkoholischen Drinks vermerkt und sind extra „an die Bar“ zu bezahlen. Wir haben uns zunächst etwas über diese Zweiteilung gewundert. Dann ist uns aber aufgefallen, dass viele Hotels (und die Restaurants) von islamischen Inhabern geleitet werden, die auf dem Papier wohl keine Cocktails verkaufen wollen. Wir vermuten, dass das die Ursache für die Aufspaltung der Rechnungen sein kann.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Ko Lanta - Tag 2

Die Nacht war heiß. Der kleine laute Ventilator kämpfte tapfer gegen die Zimmertemperatur, die am Tag bei über 30 Grad steigt und in der Nacht bei ca. 25 Grad nicht fallen will. Eine kalte morgendliche Dusche hilft. Man möchte aber nicht meckern, schließlich haben wir umgerechnet nur unter 14€ für das Bungalow gezahlt, also weniger als 7 € pro Person.



Beim Frühstück stellt sich die nunmehr gewohnten Fragen: Bleiben wir eine weitere Nacht? Ziehen wir in ein anderes Zimmer/Bungalow um? Fahren wir zum nächsten Strand/Ort? Eine Reiseart, die einem Freiheit schenkt und mit täglich zu fällenden Entscheidungen bezahlt wird.

Unser Verlangen nach Klimatisierung gewinnt (Room with Air-con) und unser Hotel bietet uns ein nettes kaltes Bungalow für 800 Baht die Nacht an. Wir sagen zu. Die Flexibilität der Unterkunftsbereitstellung und -buchung ist immer noch beeindruckend. Es reicht völlig aus, am Morgen (bzw. am Mittag) der Rezeption mitzuteilen, dass man noch eine weitere Nacht bleibt oder auscheckt. Wir müssen gar nicht festlegen, wie lange wir bleiben wollen. Planungssicherheit scheint für die Hotelmanager nicht sonderlich wichtig zu sein.

Wir lassen den Strand Strand und das Meer Meer sein und erkunden die Westküste der Insel. Während an der Ostküste keine schönen Strände sein sollen, reiht sich an der gegenüberliegenden Seite von Ban Saladan, dem Bootsanlegeplatz im Norden, in Richtung Süden Strand an Strand, unterbrochen von kürzeren oder längeren Abschnitten steiniger Felsenküste. Je weiter südlich man kommt, desto ruhiger wird es. Das Inselinnere besteht aus vielen hohen Hügeln, die dicht mit Dschungel bewachsen ist und zum Teil zu einem Nationalpark gehört, der neben Wasserfällen und Höhlen auch Elefantenausritte bietet.




Obwohl wir mit unserem Hotel eigentlich ziemlich zufrieden sind, weckt der vorletzte Strand im Süden der Insel unser Interesse. Wir haben eine kleine schöne Bucht gefunden, die vielleicht 500m breit ist und neben einem Luxusanwesen im Hang nur zwei kleine Resorts beinhaltet. 


Im Klong Jark Bungalows wird morgen ein kleines Bungalow zehn Schritte vom Strand frei, das Air-con hat und 900 Baht kostet. Die vergleichsweise Abgeschiedenheit, das nette Ambiente und das Volleyballnetz für Walter überzeugen. Wir buchen und lassen uns morgen kostenlos aus unserer jetzigen Anlage abholen.

Fazit Tag 22:

Grillen sind ganz schön laut. Zumindest vermuten wir, dass es Grillen sind, diese kleinen musizierenden Tiere, die am Abend in hoher Zahl in den Bäumen sitzen und auf ein unsichtbares Zeichen plötzlich und gleichzeitig anfangen ein lautes Vibrieren und Dröhnen zu erzeugen.

Was haben wir heute gelernt? Wo man günstig frühstücken kann: im „7/11“, jedem USA Reisenden ein Begriff. Ganz leckerer Instant-Kaffee für 14 oder 22 Baht, Würstchen oder wahlweise Banana-Cake für je 12 Baht. Den Tip haben wir von unseren österreichischen Freunden von der Überfahrt nach Ko Lanta bekommen :)