Dienstag, 2. Juli 2013

Yosemite Nationalpark - Tage 1 und 2


Fresno nach Mariposa.

Zurückgelegte Meilen: 336

Joshua Tree, Grand Canyon, Canyonlands, Arches, Capitol Reef, Bryce Canyon, Zion, Death Valley, Sequoia, Kings Canyon und zu guter Letzt Yosemite. Yosemite wird der elfte und letzte Nationalpark sein, den wir auf unserer Rundreise durch den amerikanischen Südwesten besuchen. Der nach einem Indianerstamm benannte Park liegt an der Westseite der Sierra Nevada und erstreckt sich von 600 bis über 4.000 Höhenmeter. Seine wegen seiner Nähe zu den kalifornischen Großstädten leichte Erreichbarkeit hat geholfen, ihn zu einem der beliebtesten Naturausflugsziele zu machen. Das bedeutet für uns, dass Hotelpreise weit über dem Durchschnitt liegen werden.

Wir versuchen unser Glück in Mariposa, einer etwa 2.000 Einwohner großen Ortschaft, die 32 Meilen vom Parkeingang entfernt liegt. Über die zunehmend hügeligeren Highways 41 und 49 erreichen wir die einstige Bergbausiedlung. Nachdem die ersten beiden Hotels fast 200 $ für eine Nacht haben wollen, werden wir im denkmalgeschützten „Mariposa Hotel Inn“ an der Hauptstraße fündig. Im historischen Stadtzentrum gelegen vermietet eine nette alte Dame, „the innkeeper“, sechs liebevoll eingerichtete Zimmer. Und da wir freundlich gefragt haben, bekommen wir eines davon für 120 $ inkl. tax und Frühstück pro Nacht.

Nach einer kurzen Erholung geht es gegen Mittag in den Nationalpark. Die Anfahrt führt über einige Hügel und durch die ersten tiefen Schluchten. Nach dem kleinen Hoteldorf „El Portal“ erreicht man den „Arch Rock Entrance“. Der Yosemite Nationalpark wird geprägt durch seine spektakulären Granitfelswände. Daneben findet man in diesem abwechslungsreichen Gebirgspark zahlreiche Wasserfälle, Riesenmammutbäume und Flüsse. Der Nationalpark besteht geographisch gesehen aus zwei unterschiedlichen Teilen. Es gibt das „Valley“, das sich zu Füßen gigantischer Granitberge befindet und die größten Besucherströme empfängt, und es gibt den Tioga Pass, der eine 3031 Meter hohe, die Sierra Nevada überquerende Gebirgsroute ist. Wir wollen heute diese Tioga Road fahren und an einigen Sehenswürdigkeiten unterwegs halten.

Der Tioga Pass ist häufig wegen starkem Schneefalls die Hälfte des Jahres geschlossen. Wenn er wie jetzt Anfang Juli geöffnet ist, bringt er einen in die grüne und vielfältige Berglandschaft der Sierra Nevada. So gibt es zum Beispiel zahlreiche kleine Seen am Straßenrand.


Einer der berühmtesten und schönsten Aussichtspunkte im Yosemite ist der „Olmsted Point“ an der Tioga Road. 


Von hier hat man einen tollen Blick in den Tenaya Canyon und auf den „Half Dome“, eine monumentale Granitkuppel, die das gefühlte Wahrzeichen des Parks ist.


Ein besonders fotogener See ist der malerische Tenaya Lake. 


Die ihn umgebenden Granitfelsen spiegeln sich hervorragend auf seiner stillen Wasseroberfläche.


Unseren letzten längeren Halt machen wir am „Pothole Dome“. 


Folgt man dem Trampelpfad um den Granithügel für etwa zwei Meilen, dann gelangt man zu Wasserkaskaden des hier verlaufenden kleinen Flusses. 


Es wäre ein ungemein idyllischer Ort, wären da nicht die Schwärme von Moskitos. Insektenspray schützt nur wenige Sekunden und unsere T-Shirts sind offensichtlich zu dünn. Das Resultat am Abend ist, dass der Pothole Dome der moskitotechnisch gefährlichste Ort auf dieser Reise war.


Wir kommen noch bis zu den Tuolumne Meadows ein paar Meilen vor dem Ende der Tioga Road und fahren dann in der hereinbrechenden Dunkelheit die 2 ½ Stunden zum Hotel zurück.


Den zweiten Tag verbringen wir im Valley. Wie zu erwarten war, treffen wir auf hohes Verkehrsaufkommen und viele Besucher. Trotzdem kann man noch auf einem der vielen Campingplätze, wie hier am Cathedral Beach, ein stilles Plätzchen für eine Rast finden. Vom Cathedral Beach hat man zudem einen schönen Blick auf „El Capitan“, einer der markanten Granitfelsen.


Unweit des Visitor Centers befindet sich „Cook's Meadow“. Bei einem Spaziergang über diese grüne Wiese bekommt einen guten ersten Eindruck vom Valley und sieht schon einige Sehenswürdigkeiten, wie den Half Dome.


Ein Highlight des Yosemite Nationalparks sind seine beeindruckenden Wasserfälle. Mit über 3200 Seen und vielen Flüssen ist Wasser ein wichtiger Bestandteil des Parks. Die glatten Granithänge sorgen dabei für eine weit sichtbare Kulissen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich mit den „Yosemite Falls“ der höchste Wasserfall Nordamerikas in diesem Park befindet. Seine Fallhöhe von 739 Metern macht ihn zudem zu einem der höchsten Wasserfälle weltweit.


Am Northside Drive im Valley passiert man ein paar schöne Wiesen, an denen sich ein kurzer Stopp lohnt. 


Über kleine Trampelpfade gelangt man zum Merced River, der mitten durch das Tal fließt. Außerdem kann man so interessante Fotoperspektiven für El Capitan oder die „Cathedral Rocks“ finden.


Übrigens sollte man immer darauf vorbereitet sein, dass sich die Autos auf der Einbahnstraße plötzlich stauen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand einen durch das Valley laufenden Bären am Straßenrand entdeckt hat. Zu empfehlen sind schließlich noch zwei Aussichtspunkte. Vom „Valley View“, etwas versteckt in einer Kurve am Talausgang gelegen, hat man einen eindrucksvollen Blick in das Valley „von unten“. Der Merced River kann hier als schöner Vordergrund dienen.


Berühmter ist die Aussicht „von oben“ vom „Tunnel View“, die durch den amerikanischen Naturfotografen Ansel Adams der breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht wurde. Man sieht wie das grüne Yosemite Tal durch die mächtigen hellgrauen Berge eingerahmt wird.


Mit diesem dramatischen Eindruck verabschieden wir uns von unserem letzten Nationalpark. Wir verbringen noch eine Nacht im beschaulichen Mariposa und dann geht es morgen pünktlich zu den Feierlichkeiten um den 4. Juli zur „City by the Bay“, besser bekannt als San Francisco.

Fazit Tage 181 und 182:

Mücken: 47, Christina & Walter: 0

Was haben wir heute gelernt? Das Yosemite Valley ist durch Gletscherströme entstanden. Eine geschätzt 1200 Meter mächtige Eisschicht hat das U-förmige Tal ausgehoben.

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