Fresno nach Mariposa.
Zurückgelegte Meilen: 336
Joshua Tree, Grand Canyon, Canyonlands,
Arches, Capitol Reef, Bryce Canyon, Zion, Death Valley, Sequoia,
Kings Canyon und zu guter Letzt Yosemite. Yosemite wird der elfte und
letzte Nationalpark sein, den wir auf unserer Rundreise durch den
amerikanischen Südwesten besuchen. Der nach einem Indianerstamm
benannte Park liegt an der Westseite der Sierra Nevada und erstreckt
sich von 600 bis über 4.000 Höhenmeter. Seine wegen seiner Nähe zu
den kalifornischen Großstädten leichte Erreichbarkeit hat geholfen,
ihn zu einem der beliebtesten Naturausflugsziele zu machen. Das
bedeutet für uns, dass Hotelpreise weit über dem Durchschnitt
liegen werden.
Wir versuchen unser Glück in Mariposa,
einer etwa 2.000 Einwohner großen Ortschaft, die 32 Meilen vom
Parkeingang entfernt liegt. Über die zunehmend hügeligeren Highways
41 und 49 erreichen wir die einstige Bergbausiedlung. Nachdem die
ersten beiden Hotels fast 200 $ für eine Nacht haben wollen, werden
wir im denkmalgeschützten „Mariposa Hotel Inn“ an der
Hauptstraße fündig. Im historischen Stadtzentrum gelegen vermietet
eine nette alte Dame, „the innkeeper“, sechs liebevoll
eingerichtete Zimmer. Und da wir freundlich gefragt haben, bekommen
wir eines davon für 120 $ inkl. tax und Frühstück pro Nacht.
Nach einer kurzen Erholung geht es
gegen Mittag in den Nationalpark. Die Anfahrt führt über einige
Hügel und durch die ersten tiefen Schluchten. Nach dem kleinen
Hoteldorf „El Portal“ erreicht man den „Arch Rock Entrance“.
Der Yosemite Nationalpark wird geprägt durch seine spektakulären
Granitfelswände. Daneben findet man in diesem abwechslungsreichen
Gebirgspark zahlreiche Wasserfälle, Riesenmammutbäume und Flüsse.
Der Nationalpark besteht geographisch gesehen aus zwei
unterschiedlichen Teilen. Es gibt das „Valley“, das sich zu Füßen
gigantischer Granitberge befindet und die größten Besucherströme
empfängt, und es gibt den Tioga Pass, der eine 3031 Meter hohe, die
Sierra Nevada überquerende Gebirgsroute ist. Wir wollen heute diese
Tioga Road fahren und an einigen Sehenswürdigkeiten unterwegs
halten.
Der Tioga Pass ist häufig wegen
starkem Schneefalls die Hälfte des Jahres geschlossen. Wenn er wie
jetzt Anfang Juli geöffnet ist, bringt er einen in die grüne und
vielfältige Berglandschaft der Sierra Nevada. So gibt es zum
Beispiel zahlreiche kleine Seen am Straßenrand.
Einer der berühmtesten und schönsten
Aussichtspunkte im Yosemite ist der „Olmsted Point“ an der Tioga
Road.
Von hier hat man einen tollen Blick in den Tenaya Canyon und
auf den „Half Dome“, eine monumentale Granitkuppel, die das
gefühlte Wahrzeichen des Parks ist.
Ein besonders fotogener See ist der
malerische Tenaya Lake.
Die ihn umgebenden Granitfelsen spiegeln sich
hervorragend auf seiner stillen Wasseroberfläche.
Unseren letzten längeren Halt machen
wir am „Pothole Dome“.
Folgt man dem Trampelpfad um den
Granithügel für etwa zwei Meilen, dann gelangt man zu
Wasserkaskaden des hier verlaufenden kleinen Flusses.
Es wäre ein
ungemein idyllischer Ort, wären da nicht die Schwärme von Moskitos.
Insektenspray schützt nur wenige Sekunden und unsere T-Shirts sind
offensichtlich zu dünn. Das Resultat am Abend ist, dass der Pothole
Dome der moskitotechnisch gefährlichste Ort auf dieser Reise war.
Wir kommen noch bis zu den Tuolumne
Meadows ein paar Meilen vor dem Ende der Tioga Road und fahren dann
in der hereinbrechenden Dunkelheit die 2 ½ Stunden zum Hotel zurück.
Den zweiten Tag verbringen wir im
Valley. Wie zu erwarten war, treffen wir auf hohes Verkehrsaufkommen
und viele Besucher. Trotzdem kann man noch auf einem der vielen
Campingplätze, wie hier am Cathedral Beach, ein stilles Plätzchen
für eine Rast finden. Vom Cathedral Beach hat man zudem einen
schönen Blick auf „El Capitan“, einer der markanten
Granitfelsen.
Unweit des Visitor Centers befindet
sich „Cook's Meadow“. Bei einem Spaziergang über diese grüne
Wiese bekommt einen guten ersten Eindruck vom Valley und sieht schon
einige Sehenswürdigkeiten, wie den Half Dome.
Ein Highlight des Yosemite
Nationalparks sind seine beeindruckenden Wasserfälle. Mit über 3200
Seen und vielen Flüssen ist Wasser ein wichtiger Bestandteil des
Parks. Die glatten Granithänge sorgen dabei für eine weit sichtbare
Kulissen. So ist es nicht verwunderlich, dass sich mit den „Yosemite
Falls“ der höchste Wasserfall Nordamerikas in diesem Park
befindet. Seine Fallhöhe von 739 Metern macht ihn zudem zu einem
der höchsten Wasserfälle weltweit.
Am Northside Drive im Valley passiert
man ein paar schöne Wiesen, an denen sich ein kurzer Stopp lohnt.
Über kleine Trampelpfade gelangt man zum Merced River, der mitten
durch das Tal fließt. Außerdem kann man so interessante
Fotoperspektiven für El Capitan oder die „Cathedral Rocks“
finden.
Übrigens sollte man immer darauf
vorbereitet sein, dass sich die Autos auf der Einbahnstraße
plötzlich stauen. Ein sicheres Zeichen dafür, dass jemand einen
durch das Valley laufenden Bären am Straßenrand entdeckt hat. Zu
empfehlen sind schließlich noch zwei Aussichtspunkte. Vom „Valley
View“, etwas versteckt in einer Kurve am Talausgang gelegen, hat
man einen eindrucksvollen Blick in das Valley „von unten“. Der
Merced River kann hier als schöner Vordergrund dienen.
Berühmter ist die Aussicht „von
oben“ vom „Tunnel View“, die durch den amerikanischen
Naturfotografen Ansel Adams der breiten Öffentlichkeit bekannt
gemacht wurde. Man sieht wie das grüne Yosemite Tal durch die
mächtigen hellgrauen Berge eingerahmt wird.
Mit diesem dramatischen Eindruck
verabschieden wir uns von unserem letzten Nationalpark. Wir
verbringen noch eine Nacht im beschaulichen Mariposa und dann geht es
morgen pünktlich zu den Feierlichkeiten um den 4. Juli zur „City
by the Bay“, besser bekannt als San Francisco.
Fazit Tage 181 und 182:
Mücken: 47, Christina & Walter: 0
Was haben wir heute gelernt? Das
Yosemite Valley ist durch Gletscherströme entstanden. Eine geschätzt
1200 Meter mächtige Eisschicht hat das U-förmige Tal ausgehoben.
Wieder ein toller Bericht und grandiose Bilder!
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