New York nach Frankfurt am Main.
Aufregung und Ungeduld. Das sind die
beiden Gefühle, die sich nach dem Aufwachen im 16. Stock über den
Straßen von New York bei uns breit machen. Heute ist nämlich ein
Reisetag, wie wir ihn noch nicht hatten, mit einem Ziel, das
exotischer nicht klingen könnte. Es geht nach Hause.
Ein letztes amerikanisches
Hotelfrühstück gibt uns mit seinem Überangebot an kurzkettigen
Kohlenhydraten die nötige Energie, um unsere Rucksäcke ein letztes
Mal zu packen und um in der Hotellobby über die in den letzten
Wochen öfter gestellte Frage nachzudenken, ob nach sieben Monaten
Wehmut oder Freude mit Blick auf das Ende der Reise überwiegt.
Wahrscheinlich stellt man sich unterbewusst auf den Zeitraum ein, den
man zu Beginn bestimmt hat und fühlt sich für die Rückkehr bereit,
wenn der Tag gekommen ist. Vielleicht stellen sich Müdigkeit und
Vorfreude auf zu Hause immer im letzten Monat vor Reiseende ein, egal
ob man drei, sieben oder zwölf Monate unterwegs ist. Wir sind
jedenfalls zufrieden damit, die Zeit von Januar bis August gewählt
zu haben. Wir merken, dass sich unsere Akkus in körperlicher und
aufnahmefähiger Hinsicht dem Ende neigen. Außerdem freuen wir uns
darauf, die bekannten Gesichter und Räume, die wir so lange nur auf
einem Computer- oder Handybildschirm gesehen haben, wieder live
begrüßen zu können.
Zum JFK-Flughafen nehmen wir wie auf
dem Hinweg die U-Bahn und den AirTrain. Wie so häufig an
amerikanischen Flughäfen gibt es eine lange Schlange bei der
Abfertigung. Unseren letzten Flug, Abflugzeit 20:00 Uhr, haben wir
wieder bei Singapur Airlines. Es ist zwar der einzige Flug, den die
Fluggesellschaft von New York anbietet, dafür kommen wir aber in den
Genuss mit dem Airbus A380 zu fliegen. Es ist beeindruckend, diesen
wahrhaftigen Superjumbo vor dem Gate stehen zu sehen. Trotz einer
Spannweite von fast 80 Metern wirken die Flügel für das größte
bisher in Serienfertigung produzierte zivile Verkehrsflugzeug viel zu
klein. Man kann sich nur schwer vorstellen, wie diese riesige
Maschine abheben will.
Auch der Innenraum ist spektakulär. Es
gibt zwei durchgängige Passagierdecks, die durch zwei Treppen
miteinander verbunden sind. Wir dürfen im Oberdeck Platz nehmen,
dass angeblich leiser und flugruhiger sein soll. Flugtechnisch fühlen
wir uns mit Singapur Airlines jedenfalls schon zu Hause. Die
Ausstattung mit Unterhaltungselektronik, die Größe der Sitze, der
Service mit feucht-heißen Erfrischungshandtüchern vor und nach dem
Essen sowie das Essen selbst sind hervorragend. Als Vorschau auf die
Endstatistik können wir jetzt schon feststellen, dass für uns
Singapur Airlines die beste der neun Fluggesellschaften auf unserer
Reise war.
Pünktlich um 20:00 Uhr Ortszeit
schafft es der große weiße Vogel tatsächlich sich in die Lüfte zu
schwingen. Der Airbus liegt wie ein Brett in der Luft und kommt
wirklich sehr leise daher. Die Nacht vergeht in der bekannten
Mischung aus Filmschauen, Essen und gelegentlich Schlafen. In den
Vormittagsstunden des 1. August 2013 ist dann aber nicht mehr an
Ablenkung zu denken. Wir befinden uns im Landeanflug auf Frankfurt
und unser Herz schlägt beim Anblick der geschwungenen Felder, der
befahrenen Autobahn und der dicht beisammen liegenden Ortschaften
höher. So verheißungsvoll der Aufbruch am 2. Januar war, so
einzigartig wirkt die Ankunft unter einem blauen hessischen Himmel.
Wir werden von Christinas Schwester und ihrem Freund in Empfang
genommen und können unsere Rucksäcke ablegen. Es ist kurz nach 10
Uhr an einem sonnigen Donnerstag in Frankfurt. Unsere Umrundung der
Erde ist geschafft und diese Geschichte hat ein Ende.
Oder anders ausgedrückt: Jetzt geht's
los mit dem Leben nach der Weltreise!
Fazit Tage 211 und 212:
Fliegen kann so schön sein.
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