Sonntag, 17. Februar 2013

Pakse - Tage 1 und 2


Pakse, oder wahlweise Pakxe, ist mit 100.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Es leben hauptsächlich Laoten, Chinesen und Vietnamesen hier. Sie hat laut Reiseführer nur wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein „Lonely Planet“ würde bestimmt schreiben, „not a particularly inspiring place to stay“. Wir finden sie aber gar nicht mal so schlecht. Alles geht in Ruhe seinen Gang, man hat das Gefühl in einer Kleinstadt gelandet zu sein, die Menschen sind freundlich. Interessant ist Pakse für uns und für die anderen Touristen in der Stadt, weil man von hier gut in die Hochebene des Bolaven-Plateau und zu den 4000 Inseln im Mekong weiterreisen kann.


Außerdem hatten wir eine interessante Ankunft in dieser südlaotischen Metropole. Hier überquerten wir zum ersten Mal den großen träge dahinfließenden Strom, der in Tibet entspringt, und den wir in Vietnam und Kambodscha wiedersehen werden: der Mekong. Die Brücke muss sich etwa 1km lang strecken, um den Fluss zu überwinden, hier an einer seiner schmalen Stellen. Das ist allerdings noch nichts im Vergleich zu seiner breitesten Stelle, die 18km von Ufer zu Ufer misst.


Ein Bild von einem Nebenfluss:


Und wer hätte es gedacht, aber in Pakse haben wir es geschafft. Ihr dürft uns gerne gratulieren, wir sind endlich Millionäre geworden! Nagut, es sind zwar keine € oder $, es ist aber trotzdem ein unwirkliches Gefühl am Geldautomaten erstmal 1.000.000 laotische Kip abzuheben. Das entspricht etwa 100 €.


Und wie es sich für ein sozialistisch regiertes Land gehört, sieht man auf den größeren Banknoten das Konterfei wichtiger Parteikader zu sehen. So ist auch eines der ersten Dinge, die einem im Vergleich zu Thailand ins Auge fallen, die Vielzahl an roten Flaggen mit dem beliebten Hammer und Sichel-Symbol. Die demokratische Volksrepublik Laos ist laut Reiseführer ein autoritärer Einparteienstaat, geführt von der sozialistischen Laotischen Revolutionären Volkspartei. Kopf der Regierung ist das aus elf Mitgliedern bestehende Politbüro. Die führende Rolle der Partei ist verfassungsrechtlich abgesichert und wird durch ihr unterstehende Massenorganisationen, wie Laotische Aufbaufront, Laotischer Gewerkschaftsbund, Revolutionäre Volksjugend und Frauenunion, auch gesellschaftlich durchgesetzt. Praktisch lernen wir gleich nach dem Einchecken im Hotel einen Ausdruck sozialistischer Politik kennen. Mit Mühe und Not erklären wir den nicht englischsprechenden freundlichen Mitarbeitern hinter der Rezeption, dass wir ein Zimmer online gebucht und bereits bezahlt haben. Von der Buchung scheint niemand was zu wissen. Ist aber auch egal, sie glauben uns, kopieren unsere Reisepässe (wie bislang in jedem unserer Reiseländer) und zeigen uns unser Zimmer. Dort macht uns ein großes Plakat auf die scheinbar vier wichtigsten Verbote aufmerksam:


Viel interessanter ist jedoch ein laminiertes Blatt mit zu beachtenden Anordnungen der lokalen Regierung, in ein kryptisches Englisch übersetzt. Wir lernen, dass hier um 23:00 Uhr Sperrstunde ist und wir bis dahin zurück im Hotel sein sollen. Dass wir dem Hotel eine Stunde vorher Mitteilung geben sollen, bevor wir in die Stadt gehen (was wir natürlich nicht machen und überhaupt niemanden interessiert) und dass nichtverwandte Unverheiratete leider nicht in einem Zimmer schlafen dürfen. Ups.

Laos macht sich bei uns gleich mit einem landesweit erhältlichen nationalen Getränk äußerst beliebt: Kaffee. Das nahe gelegene Bolavenplateau beherbergt eine Vielzahl von Kaffeeplantagen, so dass frisch gemahlener und wirklich guter Kaffee fast überall zu bekommen ist. Dazu bestellen wir gleich einen Lao Salat (oben auf dem Bild), einen frischen Salat, den es auch mit Hühnchen oder Schwein gibt.


Für die letzte Nacht in Pakse wechseln wir in das gleichnamige Hotel Pakse. 

Ein Bild von der "Überfahrt":


Es befindet sich in einem alten Gebäude aus der französischen Kolonialzeit und wird passenderweise von einem Franzosen geleitet, der mit einer Laotin verheiratet ist. Es ist zwar etwas teurer, bietet aber schöne Zimmer, ein charmantes Ambiente durch das viele antike Mobiliar und ein nettes Rooftop-Restaurant, von dem man eine tolle Sicht auf die Stadt und und den Mekong hat. (Und für Christina schnelleres WiFi.)


Morgen verlassen wir Pakse und fahren in den Süden zu den sog. 4000 Inseln im Mekong. Das Transportticket haben wir in einem Restaurant/Reiseagentur um die Ecke gekauft. Wie so häufig gilt, mal sehen was uns morgen so erwartet...


(Preisfrage: Wie viele Geckos seht ihr auf dem obigen Bild? Der oder die Gewinner erhalten 100 laotische Kip oder für unsere jüngsten Leser eine Gute-Nacht-Geschichte, vorgelesen vom Reisefuchs der Wahl.)

Fazit Tag 45 und 46:

Auch in Laos gibt es Internet.

Was haben wir heute gelernt? Voller Erstaunen stellen wir fest, dass laotische Supermärkte / Drogerien gut sortiert sind. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir uns gerade in dieser großen Metropole befinden, jedenfalls sehen wir in den Regalen z.B. Artikel von Dove, Schauma und Fructis und eine große Auswahl an anderen Hygienewaren.


1 Kommentar:

  1. O.k. Ich schaetze mal 5 Geckos!? Den Cent koennte ich hier gut gebrauchen... ;-)
    Bei Euren Berichten werden wir uebrigens fast neidisch, dabei sind wir ja selbst am anderen Ende der Welt. Vielleicht ist das Internet hier deshalb so rar.

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