Sonntag, 3. Februar 2013

Ko Pha Ngan - Tage 2 und 3


Inselerkundung ist das Thema der letzten beiden Tage. 


Den Anfang macht Thong Sala, die Hauptstadt der Insel. An dieser südwestlichen Ecke Pha Ngans legt die Mehrzahl der Fähren und Schnellboote an. Von hier kann man nach Ko Tao weiterreisen oder zurück ans Festland gelangen. Wir sehen sehr viele Geschäfte, die die üblichen Touristenprodukte anbieten: T-Shirts, Massagen, Tattoos, Ketten und Anhänger, Schuhe und jede Menge Banken mit ATMs (Geldautomaten). An diesem nicht sonderlich inspirierenden Ort besuchen wir nur den Markt, wo wir ein leckeres Mittagessen zu uns nehmen. Eine Reihe von Thai-Küchen bieten günstige und gute Gerichte an.



Von Thong Sala fahren wir die Westküste der Insel ab und schauen uns die Strände an. 


Vorgestellt haben wir uns Pha Ngan als ruhigere und weniger touristische Insel im Vergleich zu Ko Samui, weshalb wir überrascht feststellen, dass fast alle Strände ziemlich gut besucht sind. Allerdings könnten einige der Gäste Tagesausflügler von Ko Samui sein. Ganz schön war der Strand von Ao Mae Hat, vor dem die Insel Ko Ma liegt, die bei Ebbe über eine Sandbank zu Fuß zu erreichen ist. 


Die Preise der Hotelanlagen sind mit Blick auf die offensichtliche Nachfrage vergleichsweise hoch, so dass wir in unserem Hotel in der Nähe von Hat Rin bleiben und nicht umziehen.

Neben Stränden, ein paar Wasserfällen und Trekkingtouren bietet Ko Pha Ngan auch schöne Tempel. Wir besuchen den Wat Khao Tam, eine Tempelanlage auf dem Berg unweit von Ban Tai, die laut Reiseführer als eine der wenigen Thailands von einer Nonne geleitet wird. Auf dem steilen sich windenden Weg dorthin wandert man durch den Dschungel vorbei an in Felsen gebaute Wohnhäuser und Bungalows. 




Die Anlage besticht durch die ruhige Atmosphäre inmitten der Vegetation. Sie scheint zudem für einige Leute eine Art spirituelles Mekka zu sein. Man kann nämlich in Wat Khao Tam buddhistische Meditationskurse belegen, die seit 1988 vom amerikanisch-australischen Lehrerehepaar Rosemary und Steve Weissman durchgeführt werden. In sogenannten Retreats, die z.B. 10 Tage dauern und 100 € kosten, kann man versuchen, sein inneres Gleichgewicht und seinen inneren Frieden zu finden. Die Tagesabläufe sind streng reglementiert. Es wird nicht geredet, geschrieben oder gelesen. Der Schwerpunkt der Betätigung liegt auf dem Laufen, Sitzen und Stehen. Für die Blogleser, deren Interesse wir gerade geweckt haben, hier der detaillierte Tagesplan:


Wir finden, eine interessante Herausforderung für so ziemlich jeden smartphone- und internetfixierten Westeuropäer. Die Weissmans werben damit, mehr als 250 Retreats mit über 8000 Studenten aus über 85 Ländern gemacht zu haben.

Neben den Meditationskursen präsentiert der Tempel einige schöne Heiligenschreine. 


Hier wird auch der größte liegende Buddha der Insel verehrt. 


Schön ist die Aussicht vom oberen Tempelgelände auf die Südwestküste der Insel.



Exkurs zum Thema Buddhismus:

Ein integraler Bestandteil Thailands (und wahrscheinlich auch der anderen Staaten in Südostasien) ist die Weltreligion des Buddhismus. Das soll ein kühner Versuch sein, diese Glaubensrichtung in wenigen Worten zu skizzieren. Passenderweise haben wir vor der Ankunft in Südostasien Indien bereist und die treuen Blogleser mögen sich noch an den dort vorherrschenden Hinduismus erinnern. Der Buddhismus ist im Ursprung eine indische Reformbewegung, die sich im 5. Jahrhundert v. Chr. gegen die strikten Vorgaben der Priester im Hinduismus richtete (Eine andere solche Reformbewegung, die Jain-Religion, haben wir in den Indienbeiträgen erwähnt. Sie wählte den Weg strikter Askese zur Erlösung). Das Ziel war es, einen Ausweg aus dem ewigen Kreislauf der Geburten zu finden. Im Mittelpunkt steht das Vorbild des Siddharta Gautama, der zu Buddha („der Erwachte“) wurde und einen „mittleren Weg“ ohne jegliche Radikalität predigte. Gautama wurde wohl 624 v. Chr. im heutigen Nepal geboren, 588 v. Chr. erleuchtet und starb mit 80 Jahren. Nach seiner Erleuchtung lehrte er die „vier edlen Wahrheiten“: Alles ist Leiden, das Leiden hat seine Ursache in der Begierde, es kann durch Vernichtung der Begierde beendet werden, dazu gibt es einen Weg, den „achtfachen“ Pfad, der zur Beendigung des Leidens führt (zitiert nach und Quelle vieler Informationen Schmidt-Glintzer, Der Buddhismus). Der achtfache Pfad ist im Grunde eine Anleitung, wie man richtig leben soll und was man zu tun und zu lassen hat. Richtig befolgt, entrinnt man dem Leiden und der ständigen Wiedergeburt und kann endgültig im Nirwana aufgehen, d.h. „Verlöschen“. Dazu vielleicht in späteren Blogbeiträgen noch mehr.

Von diesen spirituellen Höhen steigen wir hinab nach Hat Rin, an der Südostspitze Pha Ngans, dessen Strand durch ein sehr irdisches Konzept berühmt geworden ist: die sog. Vollmondparties. Allmonatlich feiern zwischen 8000 und 30000 Besucher hier den laut Reiseführer „bekanntesten Rave Südostasien“.



Wir sind drei Tage nach Vollmond in Pha Ngan angekommen, um nicht ganz unabsichtlich den Menschenmassen und den hohen Hotelpreisen aus dem Weg zu gehen.


Fazit Tage 31 und 32:

Im Vergleich zu Ko Lanta sind die Strände auf Ko Pha Ngan, die wir gesehen haben, wesentlich belebter.

Was haben wir heute gelernt? Auf der Insel haben wir einige Frauen und Kinder gesehen, die gelblich-weiße Paste kreisrund auf den Wangen aufgetragen haben. Uns war zunächst nicht klar, ob es sich dabei um Sonnenschutz oder gar eine Hautcreme handelte. Wir haben zufällig im Reiseführer die Antwort gefunden. Es handelt sich bei dieser Paste um „Thanaka“, eine fein geriebene Baumrinde. Sie wird hauptsächlich von Frauen und Kindern in Myanmar aufgetragen, die die Paste in der Tat als Sonnenschutz und Hautkosmetik verwenden. Da viele Birmanen durch den Fischfang nach Ko Pha Ngan gekommen sind, sieht man einige Frauen dieses Volkes hier auf den Straßen.

1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Zwei!!! Es ist immer schön eure Berichte zu lesen, vor allem wo das Wetter hier eiskalt und mit Schneewehen begleitet ist. Da wird man doch ein bisschen neidisch und hat Fernweh...Lasst es euch weiterhin gut gehen und schreibt fleißig weiter...ihr habt eine Menge Leser zu Hause!!! Ich drücke euch beide von Herzen.

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