Pakse, oder wahlweise Pakxe, ist mit
100.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt des Landes. Es leben
hauptsächlich Laoten, Chinesen und Vietnamesen hier. Sie hat laut
Reiseführer nur wenige Sehenswürdigkeiten zu bieten. Ein „Lonely
Planet“ würde bestimmt schreiben, „not a particularly inspiring
place to stay“. Wir finden sie aber gar nicht mal so schlecht.
Alles geht in Ruhe seinen Gang, man hat das Gefühl in einer
Kleinstadt gelandet zu sein, die Menschen sind freundlich.
Interessant ist Pakse für uns und für die anderen Touristen in der
Stadt, weil man von hier gut in die Hochebene des Bolaven-Plateau und
zu den 4000 Inseln im Mekong weiterreisen kann.
Außerdem hatten wir eine interessante
Ankunft in dieser südlaotischen Metropole. Hier überquerten wir zum
ersten Mal den großen träge dahinfließenden Strom, der in Tibet
entspringt, und den wir in Vietnam und Kambodscha wiedersehen werden:
der Mekong. Die Brücke muss sich etwa 1km lang strecken, um den
Fluss zu überwinden, hier an einer seiner schmalen Stellen. Das ist
allerdings noch nichts im Vergleich zu seiner breitesten Stelle, die
18km von Ufer zu Ufer misst.
Ein Bild von einem Nebenfluss:
Und wer hätte es gedacht, aber in
Pakse haben wir es geschafft. Ihr dürft uns gerne gratulieren, wir
sind endlich Millionäre geworden! Nagut, es sind zwar keine € oder
$, es ist aber trotzdem ein unwirkliches Gefühl am Geldautomaten
erstmal 1.000.000 laotische Kip abzuheben. Das entspricht etwa 100 €.
Und wie es sich für ein sozialistisch regiertes Land gehört, sieht
man auf den größeren Banknoten das Konterfei wichtiger Parteikader
zu sehen. So ist auch eines der ersten Dinge, die einem im Vergleich
zu Thailand ins Auge fallen, die Vielzahl an roten Flaggen mit dem
beliebten Hammer und Sichel-Symbol. Die demokratische Volksrepublik
Laos ist laut Reiseführer ein autoritärer Einparteienstaat, geführt
von der sozialistischen Laotischen Revolutionären Volkspartei. Kopf
der Regierung ist das aus elf Mitgliedern bestehende Politbüro. Die
führende Rolle der Partei ist verfassungsrechtlich abgesichert und
wird durch ihr unterstehende Massenorganisationen, wie Laotische
Aufbaufront, Laotischer Gewerkschaftsbund, Revolutionäre Volksjugend
und Frauenunion, auch gesellschaftlich durchgesetzt. Praktisch lernen
wir gleich nach dem Einchecken im Hotel einen Ausdruck
sozialistischer Politik kennen. Mit Mühe und Not erklären wir den
nicht englischsprechenden freundlichen Mitarbeitern hinter der
Rezeption, dass wir ein Zimmer online gebucht und bereits bezahlt
haben. Von der Buchung scheint niemand was zu wissen. Ist aber auch
egal, sie glauben uns, kopieren unsere Reisepässe (wie bislang in
jedem unserer Reiseländer) und zeigen uns unser Zimmer. Dort macht
uns ein großes Plakat auf die scheinbar vier wichtigsten Verbote
aufmerksam:
Viel interessanter ist jedoch ein
laminiertes Blatt mit zu beachtenden Anordnungen der lokalen
Regierung, in ein kryptisches Englisch übersetzt. Wir lernen, dass
hier um 23:00 Uhr Sperrstunde ist und wir bis dahin zurück im Hotel
sein sollen. Dass wir dem Hotel eine Stunde vorher Mitteilung geben
sollen, bevor wir in die Stadt gehen (was wir natürlich nicht machen
und überhaupt niemanden interessiert) und dass nichtverwandte
Unverheiratete leider nicht in einem Zimmer schlafen dürfen. Ups.
Laos macht sich bei uns gleich mit
einem landesweit erhältlichen nationalen Getränk äußerst beliebt:
Kaffee. Das nahe gelegene Bolavenplateau beherbergt eine Vielzahl von
Kaffeeplantagen, so dass frisch gemahlener und wirklich guter Kaffee
fast überall zu bekommen ist. Dazu bestellen wir gleich einen Lao
Salat (oben auf dem Bild), einen frischen Salat, den es auch mit Hühnchen oder Schwein
gibt.
Für die letzte Nacht in Pakse wechseln
wir in das gleichnamige Hotel Pakse.
Ein Bild von der "Überfahrt":
Es befindet sich in einem alten
Gebäude aus der französischen Kolonialzeit und wird passenderweise
von einem Franzosen geleitet, der mit einer Laotin verheiratet ist.
Es ist zwar etwas teurer, bietet aber schöne Zimmer, ein charmantes
Ambiente durch das viele antike Mobiliar und ein nettes
Rooftop-Restaurant, von dem man eine tolle Sicht auf die Stadt und
und den Mekong hat. (Und für Christina schnelleres WiFi.)
Morgen verlassen wir Pakse und fahren
in den Süden zu den sog. 4000 Inseln im Mekong. Das Transportticket
haben wir in einem Restaurant/Reiseagentur um die Ecke gekauft. Wie
so häufig gilt, mal sehen was uns morgen so erwartet...
(Preisfrage: Wie viele Geckos seht ihr auf dem obigen Bild? Der oder die Gewinner erhalten 100 laotische Kip oder für unsere jüngsten Leser eine Gute-Nacht-Geschichte, vorgelesen vom Reisefuchs der Wahl.)
Fazit Tag 45 und 46:
Auch in Laos gibt es Internet.
Was haben wir heute gelernt? Voller
Erstaunen stellen wir fest, dass laotische Supermärkte / Drogerien
gut sortiert sind. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir uns gerade
in dieser großen Metropole befinden, jedenfalls sehen wir in den
Regalen z.B. Artikel von Dove, Schauma und Fructis und eine große
Auswahl an anderen Hygienewaren.
O.k. Ich schaetze mal 5 Geckos!? Den Cent koennte ich hier gut gebrauchen... ;-)
AntwortenLöschenBei Euren Berichten werden wir uebrigens fast neidisch, dabei sind wir ja selbst am anderen Ende der Welt. Vielleicht ist das Internet hier deshalb so rar.