Wir sind noch ziemlich müde als der
Wecker am Neujahrsmorgen klingelt. Alles Lamentieren nützt jedoch
nichts, heute verlassen wir Thailands Hauptstadt, in die wir gerne
wieder zurückkommen. Die Rucksäcke werden gepackt, unser zu Hause
der letzten vier Tage aufgeräumt und mit dem Taxi geht es durch den
Stau zum Bahnhof. An einem der 13 Schalter kaufen wir die Tickets
nach Ayutthaya. Abfahrt ist 12:55 Uhr. Fahrtzeit etwa 1:30h.
Bummelzug ohne Klimaanlage, aber mit Ventilator. Preis: 15 Baht pro
Person (ca. 38 Cent). Da kann man nicht meckern.
Mit frischer Ananas eingedeckt warten
wir am Gleis.
Das Gleisbett ist kaum tiefer als der Bahnsteig und es
ist wohl nicht verboten, darüber zu gehen. Jedenfalls sehen wir viele
Thailänder über die Schienen laufen. So kann man in die
eingefahrenen Züge, die keine Zugtüren haben, einmal vom Bahnsteig,
aber auch von der anderen Seite einsteigen. Unser Zug kommt pünktlich
an und fährt mit nur zehn Minuten Verspätung wieder ab. Allerdings
fahren wir innerhalb von Bangkok mit gefühlten 10 km/h. Ein
20minütiger Halt 500m nach der Abfahrt kommt hinzu. Wenigstens sind
viele Nudel-, Reis- und Fruchtverkäufer eingestiegen, die zur
Ablenkung ihre Waren anbieten. Andere Fahrgäste nutzen die
unangekündigte Pause, um aus dem Zug auszusteigen und ein paar Fotos
inmitten der Gleise zu machen. Falls es weitergehen sollte, kann man
ja immer noch schnell wieder aufspringen. Die Fahrt selbst ist trotz
Ventilator ziemlich heiß, bietet aber schöne Ausblicke auf die
flache grüne Landschaft nördlich der Hauptstadt.
Wir kommen mit nur
40 Minuten Verspätung in Ayutthaya an. Wirklich kein Grund sich bei
einem 38 Cent-Ticket zu beschweren.
Ayutthaya (Phra Nakhon Si Ayutthaya)
beherbergt eine große Ruinenstadt inmitten des Zusammenflusses
dreier Flüsse und eine benachbarte neue Stadt, die 83.000 Einwohner
zählt. Die historische Stadt gehört seit 1991 zum
UNESCO-Weltkulturerbe. Ayutthaya war 417 Jahre lang Zentrum des
siamesischen Reiches, bis zur Zerstörung 1767 durch birmanische
Truppen.
Unser Hotel ist vom Bahnhof aus zu Fuß
zu erreichen. Wir setzen mit einem kleinen Boot auf die andere
Flussseite über.
Durch im Vergleich zu Bangkok kleine Straßen
laufen wir zum Somjai Place, wo wir ein geräumiges Doppelzimmer für
nur 430 Baht (ca. 10,75 €) die Nacht gebucht haben. Das bislang
günstigste Hotelzimmer in Thailand. Und unsere bisherigen
Erfahrungen bestätigend nicht das schlechteste! Den Abend nutzen
wir, um unsere nächste Reisestation nach Ayutthaya zu planen und
morgen geht es in die Ruinenstadt.
Fazit Tag 39:
40 Minuten Verspätung mit der Bahn und
wir fühlen uns wie zu Hause (obwohl hier gar kein Schnee liegt).
Was haben wir heute gelernt? Thailand
hat eingeschränkte Alkoholverkaufszeiten. Als wir heute um 16:58 Uhr
nichtsahnend im 7/11 unsere üblichen Bananenküchlein und eine
Flasche Bier (natürlich eine thailändische Sorte, wir bevorzugen
Chang) kaufen wollten, rechnete die Kassiererin nur den Kuchen ab und
meinte zum Bier, „oh, please wait two minutes!“. Als die Uhr der
Kasse 17:00 Uhr anzeigte, durften wir auch das Bier bezahlen und
gehen. Nach etwas Recherche fanden wir heraus, dass in Thailand
Alkohol nur zwischen 11:00 und 14:00 Uhr sowie zwischen 17:00 und
24:00 Uhr verkauft werden darf. Diese Regelung wird durch folgende
Ausnahme sinnvoll ergänzt: Die genannten Zeiten gelten nur für
kleine Alkoholmengen. Große Vorratskäufe (über 10 Liter) sind
jederzeit erlaubt.
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