Montag, 25. Februar 2013

Vientiane nach Vang Vieng


Endlich wieder Busfahren! Und zwar geht es nach Vang Vieng. Eine Kleinstadt, die vielen Südostasienreisenden ein Begriff für exzessive Partys und das so genannte Tubing (man lässt sich in einem LKW-Reifen den Fluss herunter treiben und zieht sich unterwegs mit Seilen an die eine oder andere Bar, um ein paar Drinks oder „happy“-Produkte zu sich zu nehmen) ist. Oder genauer gesagt war. Die laotische Regierung hat beschlossen, auch wegen tödlicher Unfälle westlicher Touristen, der Party ein Ende zu setzen und viele Bars zu schließen. Daher soll es jetzt wesentlich ruhiger in Vang Vient sein, als noch vor einem halben Jahr. Damit können wir gut leben. Uns interessiert eher die schöne Landschaft in und um den Ort, die aus hohen Karstbergen und tiefen Höhlen besteht.

Zunächst aber müssen wir erst einmal dahin kommen. Und das machen wir natürlich wieder mit dem Bus. War ja so schön letztes Mal. 


Diese Fahrt ist jedoch um einiges kürzer und angenehmer. Das Protokoll unserer heutigen Tagesetappe:

7:45 Uhr. Aufstehen, packen, frühstücken.
9:20 Uhr. Vor der Rezeption auf den Bus warten, der um 09:30 Uhr abfahren soll.
9:30 Uhr. Warten.
9:55 Uhr. Immer noch warten.
10:00 Uhr. Ein Songthaew holt uns ab.
10:30 Uhr. Wir fahren durch die Stadt und halten unterwegs an einigen guesthouses, um weitere Reisende aufzusammeln.
10:45 Uhr. In einer Nebenstraße mit zahlreichen Straßenverkäufern halten wir und sehen einen großen Bus. Der Busfahrer begrüßt uns freundlich, lässt zwei Personen in den Bus einsteigen und bittet die restlichen Reisenden, nur „five minutes“ am Straßenrand auf den nächsten zu warten. Das kennen wir bereits.


11:00 Uhr. Ein Bus biegt in die Straße ein, fährt an uns vorbei und biegt um die Ecke. Einer der Straßenverkäufer, der auch Reiseleiter zu sein scheint, gibt uns zu verstehen, mit ihm mitzukommen.
11:10 Uhr. Wir finden den Bus wieder, verstauen unsere Rucksäcke im Gepäckfach und lassen uns auf die viel zu engen Sitze fallen.
11:30 Uhr. Der Bus hält an einem Busbahnhof.
11:40 Uhr. Offensichtlich will keiner mehr zusteigen, die Fahrt kann endlich losgehen.
12:00 Uhr. Christina hat ihre Kopfhörer ausgepackt und hört Musik. Walter war nicht schnell genug, er wird von einem netten älteren Schweizer, dem langweilig ist, in ein Gespräch über E-books und wie man korrekt daraus zitiert verwickelt.
12:30 Uhr. Das Gespräch handelt jetzt vom Krieg. Christinas mp3-player spielt Oasis mit Half the world away.
12:40 Uhr. Der Schweizer zeigt Walter jetzt ein Buch, das er geschrieben hat. Es ist wohl eine kritische Auseinandersetzung mit einer hinduistischen Unterströmung in Indien. Die Begeisterung hält sich in Grenzen. Christina hört Dire Straits.
13:00 Uhr. Walter stellt sich schlafend. Christina ist inzwischen schlecht von der holprigen und kurvigen Straße.
13:30 Uhr. Endlich da!

Vang Vieng ist ein kleiner Ort mit einer Hauptstraße, an der sich Restaurants an Bars an Massagestudios reihen. Dazwischen laufen vereinzelt Backpacker umher, die sich entweder freuen, dass nichts los ist (wir) oder die noch nicht mitbekommen haben, dass die Party vorbei ist und verzweifelt die Party suchen (viele andere). Der Fluss Nam Xong fließt wieder beschaulich stromabwärts, nur vereinzelt schwimmen ein paar traurige Gestalten in LKW-Reifen vorbei.


Die Landschaft um Vang Vieng ist tatsächlich wunderschön. Hinter dem Fluss erheben sich eindrucksvoll viele Karstberge, die mit grüner Vegetation überzogen sind. Wir wollen in dieser idyllischen Umgebung aber nicht entspannen, sondern in den nächsten Tagen mit Seil und Kletterschuhen die Karsthänge erklimmen und mit den Fahrrädern zu den naheliegenden Höhlen fahren.


Fazit Tag 54:

Die Party ist vorbei!

Was haben wir heute gelernt? Die Schweizer werden bei Visa-Gebühren immer „gemolken“. Außer in Laos. Sagte jedenfalls der nette ältere gelangweilte Schweizer auf der Busfahrt.


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