Die zweite Station unserer Reise ist
vorbei. Zeit, wieder ein Résumé zu ziehen. Das Königreich Thailand
war als einer der vier sog. Pantherstaaten in den 80er und 90er
Jahren im Begriff den Sprung zum Industriestaat zu machen, als die
Asienkrise dieser Entwicklung ein vorläufiges Ende setzte. Heute
findet es sich immer noch auf der OECD-Liste der Entwicklungsländer.
Gleichwohl dachten wir nach unserer Ankunft von Indien kommend, dass
wir in der westlichen Welt zurück seien. Erst nach einigen Tagen
präsentierte sich das Land von König Bhumibol in all seinen bunten
Facetten. Wir hatten eine entspannte und heiße Zeit, in der wir
freundlichen Gesichtern und einer interessanten Religion begegnet
sind. Thailand ist für uns und vielleicht auch allgemein das Tor
nach Südostasien.
Hier unser Thailand in 10
Stichpunkten:
Bangkok ist die Eingangstür des Tors
nach Südostasien. Nach dem zeremoniellen und längsten Ortsnamen der
Welt heißt sie „Stadt der Engel, große Stadt (und) Residenz des
heiligen Juwels Indras, uneinnehmbare Stadt des Gottes, große
Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen,
reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim
des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt
und von Vishnukarm gebaut wurde.“
Nescafe statt Nespresso. Das ist das
Motto für uns Kaffeetrinker in diesem Land. Man findet überall
(Supermarkt, Bahnhofshalle, Hotellobby, Reiseagentur, Busstation...)
kleine verpackte Einzelportionen von Instant-Kaffee, den man mit dem
daneben erhältlichen heißen Wasser aufkochen kann. Wer mag, kann
dazu eine Einzelportion Trockenmilch und Zucker geben.
Muay Thai (Thaiboxen) ist der
Nationalsport Thailands. Es ist unmöglich, das Land bereist zu haben
und nicht mindestens einmal einen Boxring, Plakate mit preisgekrönten
Thaikämpfern oder einen mit Lautsprechern bewaffneten Werbewagen
gesehen zu haben. An den Stränden im Süden finden häufig
Showkämpfe für Touristen statt, während man sich eher in Bangkok
oder im Norden eine Eintrittskarte für echte Aufeinandertreffen
besorgen kann.
Entspannung und tolle Strände. Das
haben wir im Süden von Thailand gefunden. Kein Thailandreisender,
der nicht einen Teil seiner Zeit in diesem Land auf den Inseln oder
an den Strandküsten am andamanischen Meer oder am Golf von Thailand
verbracht hat. Trotz der immer weiter zunehmenden
(massen-)touristischen Erschließung ehemalig einsamer
Strandabschnitte, gibt es unserer Meinung nach noch für jeden einen
passenden Urlaubsort.
Wohin man blickt, man sieht immer
Motorroller. Es ist das Fortbewegungsmittel Nummer 1 und kann
wahlweise von einer, zwei, drei oder vier Personen gefahren werden.
2002 waren laut Wikipedia 67,6 % aller in Thailand registrierten
Fahrzeuge Motorräder. Was auf asphaltierten Straßen prima
funktioniert, kann bei nassen aus Schotter bestehenden Wegen ohne
Helm schnell gefährlich werden.
Das für den Alltag wichtigste Verbot
lernten wir gleich am ersten Abend kennen: Kein Klopapier in die
Toilette! Nein, damit ist nicht das Papier zum Trocknen der Hände
gemeint und auch keine Taschentücher, sondern wirklich das
Toilettenpapier. In vielen Hotels wurden wir freundlich auf die neben
der Toilette stehenden Mülleimer hingewiesen. Das Problem stellt
sich jedoch oft gar nicht, wenn es nämlich gar kein Toilettenpapier
gibt. Als Ersatz haben eigentlich alle thailändischen Toiletten
einen aufdrehbaren Wasserschlauch neben dem Toilettensitz
angebracht...
Thailand ist Buddhismus. 94% der
Bevölkerung bekennen sich zum Theravada-Buddhismus, eine der beiden
Hauptströmungen innerhalb des heutigen Buddhismus. Die
Theravada-Schule führt ihre Existenz auf die erste Mönchsgemeinde
unter Buddha zurück. Sie ist neben Thailand auch prominent in Sri
Lanka, Myanmar, Kambodscha und Laos vertreten. Die andere
Hauptströmung innerhalb des Buddhismus ist die Mahayana
(Verbreitungsgebiet: Japan, Korea, China, Tibet). Die Mahayana sieht
den Buddhismus als in das „große Fahrzeug“ und das „kleine
Fahrzeug“ unterteilt. Das große Fahrzeug ist natürlich die
Mahayana selbst, während die in Thailand vorherrschende
Theravada-Schule abschätzig als kleines Fahrzeug bezeichnet wird.
Wer begleitete uns in musikalischer
Hinsicht während unserer gesamten Zeit in Thailand? Die Antwort ist
eindeutig: Whitney Houston. Jedes thailändische Restaurant und Hotel
aus dem Süden bis hoch zum Khao Yai Nationalpark muss sich die
gleiche CD gekauft haben, auf der neben anderen romantischen
Poptiteln immer das altbewährte „I will always love you“ und
andere Klassiker der US-amerikanischen R&B- und Soulsängerin zu
hören sind.
Die bunte und vielfältige Flora und
Fauna ist ein beeindruckender Bestandteil dieses Landes, in dem ein
tropisch-monsunales Klima herrscht.
Was wir jetzt schon nicht unbedingt
vermissen werden: gebratene Reis- und Nudelgerichte.
El Golfo: die Reise durch Thailand war auch für uns sehr interessant - mit den vielen Facetten des Landes...beeindruckend auch die Bilder!
AntwortenLöschenHey ihr beiden,
AntwortenLöschenendlich schaffen wir es mal wieder ausfuehrlich eure tollen Berichte und Bilder zu bestaunen! Vielen Dank fuer eure lieben Kommentare...wir denken ganz oft an euch und vermissen das gemeinsame Beachen am Strand. Viele Gruesse aus Invercargill, Suedinsel von Neuseeland!
Jan und Lena