Zurückgelegte Meilen: 169
Eine unserer wichtigsten täglichen
Aufgaben auf diesem Roadtrip durch die USA ist der Kauf eines großen
Sackes voll Eiswürfel. Die kommen in unsere Kühlbox und für den
Rest des Tages können wir kaltes Wasser, Diet Coke oder Dr. Pepper
genießen. Das Eis hält sich in unserer Kühlbox von Coleman immer
einen, häufig sogar zwei Tage lang. Eine weiterempfehlenswerte
Investition.
Kühltechnisch bestens ausgestattet
erkunden wir an diesem Vormittag noch etwas die Umgebung von Page. Etwa zwei Meilen nördlich des Glen Canyon Damms befindet sich ein leicht erreichbarer Aussichtspunkt rechter Hand des Highway 89. Von dieser Erhöhung kann man wunderbar den Lake Powell und den Yachthafen von Wahweap sehen. Interessant: Man kann anhand der Gesteinsverfärbungen am Ufer gut erkennen, wie der Wasserspiegel des Sees in den letzten Jahren gefallen ist.
Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt gibt es einen zweiten schönen Overlook auf den großen Glen Canyon Damm und den träge dahinfließenden
Colorado River. Man erreicht ihn, wenn man vom Highway 89 auf die
Scenic View Road abbiegt und von dort den Ausschilderungen folgt.
Von diesen anstrengenden Ausblicken und
den 36 Grad Außentemperatur geschafft, gönnen wir uns vor der
Weiterfahrt eine Stärkung im Diner unserer Wahl. Genau, im Denny's.
Ein „Avocado Chicken Caesar Salad“ und ein „Chicken Avocado
Burger“ auf „Vollkorn“brot hören sich gar nicht mal so sehr
nach amerikanischem Fastfood an, oder?
Nach dem Essen fahren wir los in
Richtung Monument Valley. Stellt man sich die Kulisse unzähliger
Western-Filme vor, denkt man an Highways, die an bizarren Tafelbergen
vorbeiführen, oder erinnert man sich daran, in welcher Umgebung
Forrest Gump als Rekordläufer plötzlich stehenblieb, dann malt man
sich das Monument Valley aus.
Zu diesem Symbol des amerikanischen
Südwestens kommen wir über den Highway 98 Richtung Südosten,
Highway 160, der für etliche Meilen eine große Baustelle ist,
Richtung Osten und dann über den Highway 163 in nordöstlicher
Richtung. Einen ersten Blick auf die beeindruckenden Tafelberge hat
man bereits von der Straße aus, aber der Großteil der berühmten
Steinformationen liegt auf Reservatsgrund der Navajo Nation. Den
Navajo bzw. Diné Indianern gehört mit der Navajo Nation Reservation
das größte Indianerreservat in den USA. Ein Teil davon ist der
„Monument Valley Navajo Tribal Park“, der von der
Informationsbroschüre vollmundig als 8. Weltwunder und als Ort, an
dem die Erde den Himmel berührt, beworben wird. Dafür ist der
Ticketpreis von 5 $ pro Person noch ziemlich bodenständig.
Vom Visitor Center sieht man das
berühmte Panorama mit den Bergen „West Mitten“, „East Mitten“
und „Merrick Butte“.
Wir wollen aber noch näher heran und holen
uns die Wegbeschreibung für den „self-guided Valley Drive“. Das
Problem an diesem 17 Meilen Scenic Drive ist, dass er keine Asphalt-
sondern eine Sand- und Geröllpiste ist. Einer unserer Reiseführer
spricht daher von einer für Mietwagen nicht empfehlenswerten
Schotterpiste. Ein anderer Reiseführer, der uns sowieso besser
gefällt, hält den Weg zwar für holprig, aber durchaus machbar. Wir
entscheiden uns ebenfalls für „machbar“ und begeben uns auf die
„dirt road“. Zunächst kommt man tatsächlich nur langsam voran,
was an den Schlaglöchern und sandigen steinigen Steigungen liegt.
Hat man den Anfang aber überstanden, wird der Weg deutlich besser
und die Gewöhnung an die Schlaglöcher sollte auch eingesetzt haben.
Obwohl wir mit unserem Chevrolet Captiva nur einen kleinen SUV haben,
kommen wir ohne große Probleme über den Rundkurs.
Der Weg führt zu Beginn an den schon
erwähnten „Mittens“, am „Elephant Butte“ und an den „Three
Sisters“ vorbei.
In einer langen Kurve umfährt man den riesigen
Inselberg des „Rain God Mesa“ und gelangt zu einem Aussichtspunkt
für den „Totem Pole“. Weiter nördlich hat man vom „Artist
Point Overlook“ einen schönen rückwärtigen Blick auf die Mittens
und die anderen Monolithen.
Die Sonne ist schon am Untergehen als
wir über die Schlaglöcher zurück zum Visitor Center fliegen.
Wir
beeilen uns, damit wir noch ein paar Meilen auf dem Highway 163
weiter in Richtung der nächsten Stadt Mexican Hat kommen, um
unterwegs das berühmte Motiv des auf das Monument Valley zulaufenden
Highways im letzten Licht fotografieren zu können. Das hat gerade
noch geklappt.
In der Dunkelheit erreichen wir wenig
später das kleine Städtchen Mexican Hat und haben Glück, noch
kurzfristig ein Zimmer in einem kleinen und sehr einfachen Motel zu
finden. Wir zahlen 47 $ die Nacht, holen unsere Rucksäcke aus dem
Auto und stellen erfreut fest, dass unsere Getränke eiskalt sind.
Fazit Tag 156:
Mit dem Auto durch den Wilden Westen
der Filmindustrie.
Was haben wir heute gelernt? Eine
Auswahl von Filmen, die im Monument Valley gedreht wurden: Stagecoach
von John Ford, Spiel mir das Lied vom Tod von Sergio Leone, Easy
Rider, Zurück in die Zukunft III, Forrest Gump und Mission
Impossible II.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen