Donnerstag, 6. Juni 2013

Page zum Monument Valley


Zurückgelegte Meilen: 169

Eine unserer wichtigsten täglichen Aufgaben auf diesem Roadtrip durch die USA ist der Kauf eines großen Sackes voll Eiswürfel. Die kommen in unsere Kühlbox und für den Rest des Tages können wir kaltes Wasser, Diet Coke oder Dr. Pepper genießen. Das Eis hält sich in unserer Kühlbox von Coleman immer einen, häufig sogar zwei Tage lang. Eine weiterempfehlenswerte Investition.

Kühltechnisch bestens ausgestattet erkunden wir an diesem Vormittag noch etwas die Umgebung von Page. Etwa zwei Meilen nördlich des Glen Canyon Damms befindet sich ein leicht erreichbarer Aussichtspunkt rechter Hand des Highway 89. Von dieser Erhöhung kann man wunderbar den Lake Powell und den Yachthafen von Wahweap sehen. Interessant: Man kann anhand der Gesteinsverfärbungen am Ufer gut erkennen, wie der Wasserspiegel des Sees in den letzten Jahren gefallen ist.


Nicht weit vom Stadtzentrum entfernt gibt es einen zweiten schönen Overlook auf den großen Glen Canyon Damm und den träge dahinfließenden Colorado River. Man erreicht ihn, wenn man vom Highway 89 auf die Scenic View Road abbiegt und von dort den Ausschilderungen folgt.


Von diesen anstrengenden Ausblicken und den 36 Grad Außentemperatur geschafft, gönnen wir uns vor der Weiterfahrt eine Stärkung im Diner unserer Wahl. Genau, im Denny's. Ein „Avocado Chicken Caesar Salad“ und ein „Chicken Avocado Burger“ auf „Vollkorn“brot hören sich gar nicht mal so sehr nach amerikanischem Fastfood an, oder?

Nach dem Essen fahren wir los in Richtung Monument Valley. Stellt man sich die Kulisse unzähliger Western-Filme vor, denkt man an Highways, die an bizarren Tafelbergen vorbeiführen, oder erinnert man sich daran, in welcher Umgebung Forrest Gump als Rekordläufer plötzlich stehenblieb, dann malt man sich das Monument Valley aus. 


Zu diesem Symbol des amerikanischen Südwestens kommen wir über den Highway 98 Richtung Südosten, Highway 160, der für etliche Meilen eine große Baustelle ist, Richtung Osten und dann über den Highway 163 in nordöstlicher Richtung. Einen ersten Blick auf die beeindruckenden Tafelberge hat man bereits von der Straße aus, aber der Großteil der berühmten Steinformationen liegt auf Reservatsgrund der Navajo Nation. Den Navajo bzw. Diné Indianern gehört mit der Navajo Nation Reservation das größte Indianerreservat in den USA. Ein Teil davon ist der „Monument Valley Navajo Tribal Park“, der von der Informationsbroschüre vollmundig als 8. Weltwunder und als Ort, an dem die Erde den Himmel berührt, beworben wird. Dafür ist der Ticketpreis von 5 $ pro Person noch ziemlich bodenständig.

Vom Visitor Center sieht man das berühmte Panorama mit den Bergen „West Mitten“, „East Mitten“ und „Merrick Butte“. 


Wir wollen aber noch näher heran und holen uns die Wegbeschreibung für den „self-guided Valley Drive“. Das Problem an diesem 17 Meilen Scenic Drive ist, dass er keine Asphalt- sondern eine Sand- und Geröllpiste ist. Einer unserer Reiseführer spricht daher von einer für Mietwagen nicht empfehlenswerten Schotterpiste. Ein anderer Reiseführer, der uns sowieso besser gefällt, hält den Weg zwar für holprig, aber durchaus machbar. Wir entscheiden uns ebenfalls für „machbar“ und begeben uns auf die „dirt road“. Zunächst kommt man tatsächlich nur langsam voran, was an den Schlaglöchern und sandigen steinigen Steigungen liegt. Hat man den Anfang aber überstanden, wird der Weg deutlich besser und die Gewöhnung an die Schlaglöcher sollte auch eingesetzt haben. Obwohl wir mit unserem Chevrolet Captiva nur einen kleinen SUV haben, kommen wir ohne große Probleme über den Rundkurs.


Der Weg führt zu Beginn an den schon erwähnten „Mittens“, am „Elephant Butte“ und an den „Three Sisters“ vorbei. 


In einer langen Kurve umfährt man den riesigen Inselberg des „Rain God Mesa“ und gelangt zu einem Aussichtspunkt für den „Totem Pole“. Weiter nördlich hat man vom „Artist Point Overlook“ einen schönen rückwärtigen Blick auf die Mittens und die anderen Monolithen.


Die Sonne ist schon am Untergehen als wir über die Schlaglöcher zurück zum Visitor Center fliegen. 


Wir beeilen uns, damit wir noch ein paar Meilen auf dem Highway 163 weiter in Richtung der nächsten Stadt Mexican Hat kommen, um unterwegs das berühmte Motiv des auf das Monument Valley zulaufenden Highways im letzten Licht fotografieren zu können. Das hat gerade noch geklappt.


In der Dunkelheit erreichen wir wenig später das kleine Städtchen Mexican Hat und haben Glück, noch kurzfristig ein Zimmer in einem kleinen und sehr einfachen Motel zu finden. Wir zahlen 47 $ die Nacht, holen unsere Rucksäcke aus dem Auto und stellen erfreut fest, dass unsere Getränke eiskalt sind.


Fazit Tag 156:

Mit dem Auto durch den Wilden Westen der Filmindustrie.

Was haben wir heute gelernt? Eine Auswahl von Filmen, die im Monument Valley gedreht wurden: Stagecoach von John Ford, Spiel mir das Lied vom Tod von Sergio Leone, Easy Rider, Zurück in die Zukunft III, Forrest Gump und Mission Impossible II.


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