Zurückgelegte Meilen: 135
Neue Runde, neues Glück. Heißt es
jedenfalls. Aber auch unsere dritte Wave-Lotterie hat uns nicht die
gewünschten Genehmigungen gebracht. Dabei waren nur 50 Personen
anwesend. Darunter eine 6er Gruppe rüstiger Amerikaner, deren Nummer
sogar gezogen wurde. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt nur noch
vier permits übrig. Völlig entgegen der üblichen Gepflogenheiten
verzichteten sie auf die permits, weil sie nur alle gemeinsam zur
Wave wandern wollten. Sehr zur Freude der anderen Losteilnehmer.
Am Nachmittag machen wir uns auf den
Weg zu unserer geplanten Tagesaktivität für heute. Wir wollen zum
„Yellow Rock“ an der Cottonwood Canyon Road; eine Offroadpiste,
die einmal quer durch die Wildnis des Grand Staircase-Escalante
National Monument führt. Unbefahrbar (zumindest mit unserem Wagen)
bei schlechtem Wetter dürften wir bei den vorherrschenden
Bedingungen keine Probleme bekommen. Die Straße führt mehrere
Meilen am „Cockscomb“ entlang, eine riesige Gebirgsfalte in Form
eines Hahnenkamms, und ist auf halber Strecke zwischen Kanab und Page
über den Highway 89 zu erreichen.
Bevor es auf die Cottonwood Road geht,
machen wir einen Abstecher zu „Old Paria“. Dabei handelt es sich
um eine Geisterstadt am Paria River, die von 1870 bis 1929 bewohnt
war und später als Filmkulisse diente. Das ehemalige
Pionierstädtchen liegt zu Füßen einer beeindruckend farbigen
Hügelkette.
Um hierhin zu gelangen, muss man einige Meilen vor der
Abzweigung zur Cottonwood Road auf eine sandige Schotterpiste links
vom Highway 89 von Kanab kommend abbiegen.
Die Hügel sehen klasse
aus, aber das alte Filmset können wir nicht finden. Laut Wikipedia
wurden Überreste 2006 durch ein Feuer vernichtet. Man kann man aber
noch die Verankerungen in der Erde sehen. Wir wollten noch ein Stück
weiter fahren, aber die Straße wird deutlich schlechter und vor
allen Dingen sandiger. Zu sandig für unseren Chevrolet. Mit Vollgas
kommen wir noch rückwärts aus dem Sandkasten heraus, in den sich
die Piste verwandelt hat. Wir drehen besser um und fahren zum Yellow
Rock.
Die Cottonwood Canyon Road ist zwar
auch eine dirt road über deren aktuellen Zustand man sich vorher im
Visitor Center in Kanab informieren sollte, aber unserer Meinung
angenehmer zu befahren als die Hole-in-the-Rock Road in der Nähe von
Escalante. Wir fahren knapp 23 Kilometer durch trockene
Wildwestlandschaft und folgen dem Verlauf eines ausgetrockneten
Flussbetts. Kurz nach der Abzweigung zur Bringham Plains Road parken
wir am Straßenrand, packen unsere Ausrüstung und steigen in das
Flussbett hinab. Am anderen Ufer kämpfen wir uns durch dichtes
Gestrüpp und stehen dann vor dem schwierigsten Teil des Trails zum
Yellow Rock. Wir müssen die sich vor uns auftürmende Bergwand
überwinden.
Man kann einen Trail im Sand erkennen, aber ab hier geht
es im 45 Grad Winkel über loses Geröll nach oben. Vorsicht ist
geboten auf dem teilweise sehr rutschigen Untergrund.
Nach etwa einer halben Stunde haben wir
den Aufstieg geschafft und werden mit einem tollen Ausblick auf den
Cockscomb und die sich dahinschlängelnde Cottonwood Canyon Road
belohnt.
Unser Auto glitzert in der Ferne zu Füßen des Hahnenkamms.
Wir laufen in westliche Richtung weiter, hin und wieder einem Trail
oder Steinhaufen folgend, und sehen schon bald die ersten Ausläufer
des Yellow Rocks. Man sollte sich merken, wo man den Berg
hochgekommen ist, damit man die Stelle später beim Rückweg wieder
findet.
Bei googlemaps kann man das Gelb der
Erderhebung, die jetzt vor uns liegt, nur erahnen. In Wirklichkeit
sieht Yellow Rock wie das Ergebnis eines überdimensionalen
Malerprojekts aus. Flecken, Streifen und Linien in gelb, orange, rot
und weiß ziehen sich über die Oberfläche dieses großen Hügels
aus „slickrock“.
Wir vertreiben uns die Zeit an der sehr
fotogenen Südflanke.
Yellow Rock zu erklimmen, dauert länger als
man vorher denkt. Von oben hat man aber eine schöne Aussicht auf die
umgebende Berglandschaft.
Zur besseren Einordnung der Größenverhältnisse: Wer kann Walter entdecken?
Und wer sieht Christina?
Bevor es dunkel wird, machen wir uns
auf den Rückweg. Der steile Berghang lässt sich bergauf deutlich
leichter begehen als bergab.
Wir schaffen es aber ohne allzu große
Kratzer zurück ins Motel in Kanab. Der Ausflug zum Yellow Rock ist
ein wirklich empfehlenswerter, spannender und fotogener Hike abseits
jeglicher Besuchergruppen. Wir sind heute zumindest niemandem
begegnet und das Beste ist, dass man (noch) keine „permit“ für
diese Wanderung braucht.
Fazit Tag 166:
Rutschiger Stein: 1 Walters Schienbein:
0
Was haben wir heute gelernt? Ein
Mietwagen mit Allradantrieb wäre heute schön gewesen.
Hi ihr beiden. Für die nächsten Wo-ist-Walter Suchbilder bitte Walter einen rot-weiß gestreiften Pullover und Pudelmütze verpassen. ;-) Ohne findet man ihn ja sonst nie. :-D :-D Schönen Gruß aus der Mittagspause im Bayreuther-Rathaus und ganz viel Spaß in eurer riesigen Sandkiste. Alex
AntwortenLöschenHey Alex, wirklich coole Idee, insbesondere mit der Pudelmütze! Bitte dann auch Nah-Aufnahmen. ;) Lore
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