Sonntag, 23. Juni 2013

Valley of Fire - Tage 1, 2 und 3


Hurricane nach Overton.

Zurückgelegte Meilen: 246


Der Weg von Hurricane ins Valley of Fire führt die meiste Zeit über die Interstate 15. In St. George machen wir am 21.06. einen erfolglosen Abstecher zu einer Alamo-Filiale, um unseren Chevrolet Captiva wegen des kaputten Displays umzutauschen. Leider sind alle Alamo-Fahrzeuge in der 75.000 Einwohnerstadt schon vermietet, sodass wir uns noch bis Las Vegas gedulden müssen.

I-15 verlässt einige Meilen südlich von St. George den Bundesstaat Utah und durchquert die nordwestliche Ecke des „Grand Canyon States“ Arizona. Dieses nur 47 Kilometer lange Teilstück ist eines der teuersten Highwayabschnitte im Land, da es hier durch tiefe Schluchten des Virgin Rivers, den wir im Zion Nationalpark kennengelernt haben, gebaut wurde. Große Straßenschilder warnen vor gefährlichen Querwinden. Danach erreichen wir wieder flache Wüstengegenden und überfahren kurz vor Mesquite die Grenze zu unserem fünften amerikanischen Bundesstaat auf dieser Reise: Nevada. Der Bundesstaat ist für seine laxen Glücksspiel- und Eheschließungsregelungen bekannt.

Nicht mehr weit von Las Vegas entfernt, biegen wir auf den Highway 169 ab, der uns ins Moapa Valley bringt. Wir beziehen für die nächsten Tage Quartier in der kleinen Ortschaft Overton, das am Nordende des Lake Mead gelegen ist. Das Zimmer im „North Shore Inn“ haben wir ausnahmsweise vorab per Internet gebucht, da wir einen Coupon auf einem Fotografen-Blog gefunden haben. Für 80 $ kriegen wir ein tolles Zimmer, ungemein freundliche Eigentümer und ein leckeres Frühstück. Definitiv eine Unterkunft zum Weiterempfehlen.

Es ist allerdings mit über 40 Grad so heiß in dieser Gegend, dass wir bis zum späten Nachmittag warten, um unsere erste Erkundungstour im „Valley of Fire State Park“ zu machen. Das Valley of Fire ist etwa 10 Meilen von Overton entfernt, der älteste State Park in Nevada und war Drehort für einige Szenen aus einem Star Trek Film. Der Name leitet sich von den roten Sandsteinformationen ab, die bei richtiger Sonneneinstrahlung zu leuchten scheinen.


Da es sich beim Valley of Fire um einen State Park handelt, gilt unsere Jahreskarte für die Nationalparks nicht und wir müssen an der Selbstzahlstation am Eingang 10 $ pro Auto pro Tag für den Eintritt zahlen. Es ist also nicht ganz so günstig, wenn man hier mehrere Tage hintereinander verbringen möchte. Am Visitor Center holen wir uns eine Übersichtskarte für den Park und werden auf die vielen Warnschilder aufmerksam, die davon abraten bei den herrschenden Temperaturen auf irgendwelche Hikes zu gehen. 


In jedem Fall sollte man immer mindestens eine Gallone Wasser dabei haben.

Während der Fahrt auf dem scenic drive bekommt man einen ersten Eindruck von den leuchtenden Farben der Sandsteine. Neben dem dominierenden Rot sieht man gelbe, orange, beige, violette, pinke und weiße Linien und Muster in der Landschaft, als ob sich hier eine Horde Maler ausgetobt hätte. 


Wir halten am Parkplatz Nummer 3 und begeben uns auf die Suche nach dem „Crazy Hill“. Das Spannende an diesem State Park ist, dass es wenige vorgezeichnete Wege und Trails gibt und man stattdessen auf eigene Faust die Gegend querfeldein entdecken kann. 


Auf diese Weise wurde von zwei deutschen Fotografen auch der „Crazy Hill“ entdeckt, der farbenreichste natürliche Hügel, den wir je gesehen haben. Da wir vergessen haben, die GPS-Koordinaten in unsere Uhr einzugeben, brauchen wir eine ganze Weile, bis wir diesen kleinen Hügel im weitläufigen Gelände gefunden haben. Dafür begegnen wir während der Suche anderen tollen Sandsteinformationen.


Schließlich finden wir die „Fire Cave“ 


und den kleinen „Thunderstorm Arch“, 


bevor nach der nächsten Biegung wie aus dem Nichts der Crazy Hill auftaucht. 


Dieses Bild ist übrigens vom letzten Tag im Valley of Fire, als der Himmel bedeckt war und man die Farben deshalb besser ablichten konnte.


Auch am nächsten Tag, dem 22.06., schlafen wir etwas länger, genießen das Frühstück und entspannen uns im klimatisierten Hotel, während draußen das Quecksilber unerbittlich steigt. Erst zum späten Nachmittag trauen wir uns wieder in den Park. Heute beginnen wir unsere Runde am Elephant Rock. Diese anschauliche Steinformation liegt direkt am östlichen Parkeingang.


Danach fahren wir auf die „loop road“, die sich am westlichen Parkeingang befindet. Hier liegt u. a. der „Arch Rock“, den man vor einiger Zeit noch hoch klettern konnte, um schöne Fotos durch den Steinbogen zu machen. Mittlerweile darf man das Gelände auf Grund des höheren Besucherandrangs nicht mehr betreten.

Von der loop road fahren wir zum scenic drive und parken wieder am Parkplatz Nummer 3, um zum Sonnenuntergang am berühmtesten Fotomotiv des Valley of Fire zu sein: der sog. „Fire Wave“. Über einen 1-Kilometer langen Trail gelangt man zu einer der schönsten Sandsteinwellen, die die Natur im amerikanischen Südwesten geschaffen hat. 


Die verschiedenen Rottöne der symmetrischen Wellen kommen besonders während des Sonnenuntergangs zum Vorschein. 


Und obwohl es sich bei der Fire Wave um das inoffizielle Wahrzeichen des State Parks handelt, sind wir die einzigen Besucher vor Ort. 


Wir bleiben bis kurz nach Sonnenuntergang und beeilen uns dann, schnell zum Auto zurück zu kommen. Die Besuchszeit des State Parks ist nämlich nur von sunrise bis sunset.


An unserem dritten Tag im Valley of Fire, dem 23.06., freuen wir uns über den bedeckten Himmel und fahren noch einmal ein paar Sehenswürdigkeiten ab. 


Mit Hilfe von GPS-Koordinaten finden wir den etwas versteckt gelegenen „Fire Canyon Arch“. 


Was auf dem Bild wie ein riesiger Sandstein aussieht, ist in Wirklichkeit ein nur etwa hüfthoher Steinbogen.

Mit einem schönen Sonnenuntergang verabschiedet sich das Valley of Fire von uns. 


Wir haben die drei entspannten Tage abseits der großen Besucherströme genossen und freuen uns schon auf morgen, denn es geht endlich nach Las Vegas. Unsere Unterkunft haben wir schon gestern gebucht. Aus der großen Auswahl an erstaunlich günstigen Hotels haben wir uns für das Luxor entschieden, die überdimensionale schwarze Pyramide mit dem Nachbau der ägyptischen Sphinx.


Fazit Tag 171, 172 und 173:

Das Valley of Fire ist (um diese heiße Jahreszeit) ein menschenleerer State Park zum Selbsterkunden.

Was haben wir heute gelernt? Nevada ist „the Silver State“.


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