Mittwoch, 6. Juli 2016

Kathleen Lake nach Haines

Gefahrene Kilometer: 259.5

Zum Frühstück gibt es ein heißes Porridge mit Bananen, Heidelbeeren und Mandelsplittern und einen kleinen Hike zum nahe gelegenen Kathleen Lake. Dafür packen wir sogar unser Bärenglöckchen für den Rucksack und alte Wanderlieder aus. Gut, dass uns weder Bär noch Mensch unterwegs begegnet.


Der Himmel versteckt sich heute hinter Wolken. Es ist aber immer noch regenfrei seit unserer Ankunft.


Heutiges Tagesziel ist Haines. Um die Stadt am Meer, am Ende der Straße zu erreichen, müssen wir die Grenze in die USA überqueren: Heute reisen wir das erste Mal in Alaska ein.

Davor halten wir z.B. am Million Dollar Falls. Ein kleiner Wanderweg vom Campground bringt uns zu den rauschenden Wasserschnellen.



Wie kann man die Fahrt und die Landschaft beschreiben: Majestätisch und überwältigend? Es ist die schiere Größe und Weite der Umgebung, die einen in den Bann zieht. Kilometerbreite Täler werden von wolkenverhangenen, mit Gletschern übersäten Gebirgen eingerahmt. Tal um Tal, Berge um Berge wechseln sich dabei immer wieder miteinander ab. Schwierig, das in Bildern zu transportieren.

Dabei erreichen wir unsere Tagestiefsttemperatur von 9 Grad. In Haines wird es später wieder 19 Grad werden.

Christinas amerikanische Grenzerfahrung ist diesmal um Meilen besser als ihre letzte in Honolulu. Sie kommt nämlich ohne Probleme ins Land hinein. Und Walter natürlich auch. Insgesamt ist Mister Ripley ein ziemlich freundlicher und gesprächiger Zollbeamter. Er wohnte schließlich auch einige Jahre in Panama und Rotenburg. Nein, nicht Rotenburg an der Fulda. Sondern ob der Tauber. Trotzdem war er sehr nett.

Im Vorfeld haben wir uns gefragt, welche frischen Lebensmittel wir in unserem Kühlschrank mit über die Grenze bringen können. Laut Internet kann so gut wie alles auf der Liste der verbotenen Substanzen sein. De facto hängt es immer von der Tagesform der Beamten ab. Einzige Frage, die wir dazu beantworten mussten: Haben wir vor, irgendwas in Alaska zu lassen? Nehmen wir alles wieder nach Kanada mit? Nein und Ja.


Welcome to Alaska. Unser nördlichster und größter US-Bundesstaat. Außerdem eine andere Zeitzone: Wir gewinnen eine Stunde und sind nun 10 Stunden früher im Vergleich zu Deutschland.

Die Fahrt geht durch das Tal der Bald Eagle, der Weißkopfseeadler. Im November fliegen über 3.000 dieser Vögel Angriffe auf eine spezielle Lachssorte in diesem Fluss.

Wobei Fluss nicht das richtige Wort für diese Wasserstraße zum Meer ist. Eher Delta. Es ist jedenfalls so breit, dass es uns manchmal an den Mekong erinnert.


Haines ist eine charmante kleine Stadt am Meer. 




Die geringe Zahl an Einwohnern und Wohmobiltouristen erhöht sich immer schlagartig, wenn wie heute mittwochs das Kreuzfahrtschiff anlegt. Im Vergleich zu Skagway, wo täglich bis zu 4 Kreuzfahrtschiffe die Stadt fluten, geht es hier noch recht gemütlich zu. Man muss nur etwas um einen WiFi Platz kämpfen.



Allerdings sind wir nicht hier, um die Aussicht zu genießen, zum Beispiel von einem Campingplatz direkt am Wasser. Sondern wir wollen die Lutak Road entlangfahren, die parallel zum Chilkoot River verläuft. 


In dem flachen Wasser dieses Flusses gibt es unzählige Lachse, von denen wir ein paar sogar aus dem Wasser springen sehen. Ein paar Angler finden sich auch immer hier. Menschliche und spätestens im September auch tierische: Die Wahrscheinlichkeit soll groß sein, hier Bären zu sehen, die im Fluss nach Mahlzeit suchen.

Wir reservieren uns einen Campingplatz am Ende der Straße im im Wald gelegenen Chilkoot Lake State Recreation Site und bereiten unser Abendessen entlang der Lutak Road mit Blick auf Fluss und Berge vor.

Fazit Tag 4:

Heute kam für Christina das Kopf-Moskitonetz das erste Mal zum Einsatz.


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