Zurückgelegte Kilometer: 95
Auckland ist Neuseelands wirtschaftlich
wichtigste Stadtregion. Im Großraum der Metropole leben etwa 1,3
Mio. Menschen und damit ungefähr ein Drittel aller Einwohner der
ganzen Nordinsel. Das macht sie zur größten Stadt des Landes.
Lebenswert machen Auckland sein schöner Hafen, die vor ihm liegende
Inselwelt des Hauraki Gulf und die Vielfalt an Menschen. In der Stadt
werden 32 Sprachen gesprochen und man findet die weltweit größte
Ansammlung an Menschen polynesischer Abstammung.
Um das alles zu erkunden, fahren wir
mit unserem Van zunächst in die Innenstadt. Die letzte Nacht in
unserem Camper haben wir ohne Probleme überstanden und konnten
diesen Morgen sogar die Liegefläche abbauen und die beiden Sitzbänke
mit Tisch genießen. Dass Auckland eine Stadt der Segelboote ist,
wird am Viaduct Harbour deutlich. Er ist einer der vielen Yachthäfen
der Stadt und war Liegeplatz einiger Rennyachten des America's Cup.
Für uns ist die Gegend um den Viaduct Harbour aber besonders wegen
ihrer Ähnlichkeit zur HafenCity in Hamburg auffallend.
Okay, der
strahlend blaue Himmel und die warme Sonne jetzt im Mai, was in
Hamburg wohl dem November entsprechen würde, sind vielleicht nicht
ganz korrespondierend.
Vom Viaduct Harbour ist es nicht weit
bis in das Central Business District, das durch seine vielen
Hochhäuser besticht und mit dem Sky Tower, das mit 328m höchste
Bauwerk der südlichen Erdhalbkugel, die Skyline von Auckland bildet. Ungewöhnlich: Die vielen Hügel, die die Stadt durchziehen und jeden
Spaziergang entweder bergauf oder bergab führen lassen.
Ein 186m hoher Hügel vulkanischen
Ursprungs ist der „One Tree Hill“, der südlich des Stadtzentrums
liegt und einer der 60 Vulkankegel im Stadtgebiet ist. Umgeben von
einem unter Joggern beliebten Park thront auf ihm nur noch ein 21m
hoher Obelisk, nachdem der eine Baum, als Erinnerung an einen weißen
Kolonialisten verschmäht, Attentaten von Maori-Aktivisten zum Opfer
fiel.
Von oben hat man eine tolle Aussicht auf die anderen
Vulkanhügel und auf den in der Sonne glitzernden Hauraki Gulf.
Der andere beliebte Aussichtspunkt ist
der noch zehn Meter höhere Mount Eden.
Man kann auf einem Fußweg um
seinen großen von Gras bewachsenen Krater entlanggehen und dabei die
Skyline inkl. Sky Tower bestaunen.
Ob es wie unser Reiseführer
schreibt „eine der schönsten Stadtansichten auf unserem Globus“
ist, bleibt jedem selbst überlassen. Die Fahrt bzw. der Marsch hier
hoch lohnt sich auf jeden Fall. Vom Mount Eden geht es für uns in
unser Hostel, das nur wenige Minuten entfernt liegt. Eingebettet in
eine alte und große Stadtvilla bietet das „Bamber House“ saubere
und komfortable Zimmer und viele Gemeinschaftsräume. Für uns ist
nach der Zeit im Camper unser Eckzimmer mit zwei Fensterfronten,
einem Bett, einem Schrank, Platz zum Umherlaufen und einer kleinen
Kommode ein kleines Wohnparadies.
Unseren treuen Camper, mit dem wir
insgesamt 3933 Kilometer zurückgelegt haben, müssen wir am nächsten
Tag zurückgeben. Bis 16:00 Uhr haben wir Zeit ihn „reasonable
clean“ zu Apollo zu bringen. Während sich das Putzen von innen
zwar lästig, aber machbar gestaltete, war es schwieriger ihn von
außen zu waschen. Nicht ganz klar, ob wir ihn überhaupt von außen
waschen sollten, wollten wir ihn einfach durch eine Waschstraße
fahren. Allerdings gibt es in Auckland an allen Tankstellen weit und
breit nur kleine Waschstraßen, für die unser 2,65m hoher Camper zu
groß war. Zwei Tipps von Tankstelleninhabern brachten uns nach
langer Suche endlich zu einer Selbstwaschanlage neben dem McDonald's
in Manurewa.
Die Rückgabe selbst gestaltete sich
problemlos und durchaus interessant: Eva, die für uns zuständige
Mitarbeiterin, ist eine rüstige Deutsche, die, nachdem ihr Mann
gestorben ist, vor acht Jahren alleine nach Neuseeland ausgewandert
ist. Seitdem arbeitet sie glücklich bei Apollo und scheint allen
deutschsprachigen Kunden ihre Lebensgeschichte in aller
Ausführlichkeit zu erzählen.
So ohne Auto wird uns mittlerweile
bewusst, dass die Zeit in Neuseeland vorbei ist. Nach einer gefühlten
Ewigkeit müssen wir heute Abend unsere Rucksäcke wieder packen und
reisefertig machen. Denn morgen fliegen wir um 11:00 Uhr mit einer
Maschine der Air New Zealand von Auckland über den großen
pazifischen Ozean zur vielleicht bekanntesten hawaiianischen Stadt:
Honolulu. Die Inseln von Hawaii werden unsere erste Station in
unserem schon letzten (!) Reiseland USA.
Fazit Tage 129, 130 und 131:
Wenn der Spätherbst nur überall so
warm wäre wie in Auckland...
Was haben wir heute gelernt? Neuseeland
ist ein schlechter Ort, um nach Reiseführern für die USA
(insbesondere Westküste) zu suchen. Jedenfalls wenn man etwas
anderes als „LonelyPlanet“ haben möchte. Unseren hervorragenden
„Reise Know-How – USA – Der ganze Westen“ haben wir leider
zwecks Gewichtsreduzierung zu Hause lassen müssen. Die noch im
letzten Dezember geplante Veröffentlichung der Digitalversion
scheint verschoben worden zu sein. Vielleicht werden wir ja auf
Hawaii fündig.
*Hach* Auckland bei Sonnenschein...so kennen und liebe ich es!! Und ja, so einen Mount Eden hätte ich auch gerne für den Blick auf die Hamburger City ;-)
AntwortenLöschenHabt ganz viel Spaß und Entspannung auf Hawaii!
Ach, und dass ihr das Champions League Finale nicht sehen könnt, ist nicht tragisch. Eine Finalniederlage nicht Live mit ansehen zu müssen, ist besser für eure Nerven ;-)
Ihr werdet schon sehnsüchtig zu Hause erwartet...
Ganz viele, liebe Grüße!