„The Gathering Place“
Zurückgelegte Meilen: 189
Honolulu ist die Hauptstadt von Hawaii
und liegt auf der Insel Oahu. Oahu ist zwar nur die drittgrößte
Hawaii-Insel, beheimatet aber mehr als 80% der Gesamtbevölkerung des
50. US-amerikanischen Bundesstaats. Das merkt man natürlich, wenn
man über die Insel oder durch die Stadt fährt. In Honolulu gibt es
zahlreiche Wolkenkratzer, Shopping Malls und Verkehrsstaus. Uns
trifft die „Menschenmenge“ der 400.000 Einwohner-Stadt nach
Neuseeland besonders hart.
Aber wir brauchen nicht lange für die
Eingewöhnung. Besonders wenn man ein so herrliches Auto auf diesen
breiten Straßen fährt, die es nur in den USA zu geben scheint. Wenn
man das Glück hat, im Hotel auf die Junior Suite im (höchsten) 10.
Stock hochgestuft zu werden. Und wenn das Wetter mit seinem blauen
Himmel und den 28 Grad so gut mitspielt.
Dabei könnte man, wenn man
sich die Wetterprognose für Hawaii im Internet anschaut, auf den
Gedanken kommen, dass es hier ständig regnen würde. Das liegt
daran, dass im Landesinneren auf Grund der hohen Berge fast immer
Wolken hängen, die tatsächlich einiges an Regen ablassen. Sobald
man aber an die Küste fährt, ist der Himmel wolkenlos und die Sonne
scheint.
Die Straßen und die Sehenswürdigkeiten
der Insel laden ein, Oahu mit dem Auto zu erkunden.
Der Strand von
Waikiki muss also noch etwas auf uns warten. Wir beginnen die
Rundfahrt an der Küstenstraße in Richtung Osten. Erstaunlich: Wir
müssen uns wieder daran gewöhnen auf der Straße rechts zu fahren.
Die vier Wochen in Neuseeland haben ihre Spuren hinterlassen. Eine
weitere kleine Umgewöhnung ist das Automatikgetriebe. Was aber
wirklich schmerzt sind die allgegenwärtigen
Geschwindigkeitsbegrenzungen, die nicht für einen Ford Mustang
gemacht sind. Erlaubte Höchstgeschwindigkeit auf einem gerade
Highway außerorts: 80 km/h.
Die Rundfahrt führt uns am Diamond
Head vorbei, Honolulus bekanntem 232 Meter hohen Vulkankrater.
Weitere erloschene Vulkane folgen: Koko Krater und Koko Head. Die
hügelige Landschaft leuchtet überall grün, während die kräftigen
Wellen an die vielen Strände stoßen.
Von welchem Aussichtspunkt
(alle natürlich bequem mit dem Auto zu erreichen) man auch blickt,
überall im Meer lassen sich die menschlichen Wahrzeichen Hawaiis auf
ihren Brettern erkennen: die Surfer.
Von der Ostküste der Insel fahren wir
über das Landesinnere zurück nach Honolulu.
Das heißt, dass wir
rechtzeitig vor den Serpentinen das Verdeck schließen müssen, denn
wir werden den einen oder anderen Regenschauer erleben.
An unserem zweiten Tag besuchen wir den
historisch wohl bedeutendsten Ort Hawaiis und den Kriegsschauplatz,
der sich in das kollektive Gedächtnis der Amerikaner gebrannt hat:
Pearl Harbor.
Im damaligen wie heutigen Heimathafen der
US-Pazifikflotte ist eine Gedenkstätte (bzw. „Pacific Historic
Parks“) eingerichtet, die über den japanischen Angriff vom 7.
Dezember 1941 auf die Streitkräfte der USA auf Hawaii informiert.
Man sollte rechtzeitig kommen, denn der Besucherandrang ist groß.
Wenn man über den (erstaunlich milden) Nationalpathos des Info-Films
und der Ausstellungen hinwegsieht, ist der Rundgang mit dem
Audio-Guide absolut zu empfehlen und hervorragend ausgestaltet.
Mit
einem Boot wird man, wenn man trotz der hohen Besucherzahlen noch ein
Ticket dafür bekommt, zum Memorial der USS Arizona gefahren, das
sich über dem im Hafen gesunkenen und immer noch dort liegenden
Kriegsschiff befindet. Bei dem Angriff der Japaner wurden 18
Schlachtschiffe versenkt oder beschädigt und alleine auf der Arizona
starben 1.102 Seeleute.
Nach dem Besuch von Pearl Harbor fahren
wir in den Norden der Insel. Unterwegs machen wir einen Stopp im
schwierig zu findenden und unbekannteren Tal der Tempel. Am Rande
eines christlichen Friedhofs, der durch seine hügelige Lage und den
sattgrünen Rasen besticht, steht der „Byodo-In Temple“.
Der
Tempel wurde 1968 als Nachbau eines Tempels in Uji in Japan gebaut
und ist dem Gedenken an die ersten japanischen Einwanderer in Hawaii
gewidmet.
Das schöne symmetrische Gebäude wird von einem grünen
Wald umgeben und steht vor den steilen Hügeln der Vulkanberge. Im
Tempel findet sich eine riesige geschnitzte Buddha-Statue.
Nicht weit vom Tal der Tempel liegt ein
anderes religiöses Gebäude, das von einigen auch als „Taj Mahal
des Pazifiks“ beschrieben wird: Es ist der Tempel der
Mormonengemeinde, der 1919 hier in der Stadt Laie gebaut wurde. Die
mittig zulaufende Straße und die tolle Parkanlage mit den Palmen
geben ein tolles Fotomotiv her.
Auf dem Rückweg nach Honolulu
passieren wir noch die „Turtle Bay“, in der man die eine oder
andere grüne Meeresschildkröte in den Wellen schwimmen sehen kann,
und den „Sunset Beach“, an den manchmal 10 Meter hohe Wellen an
den Strand rollen sollen, der sich uns aber äußerst zahm
präsentiert.
Die zwei Tage auf Oahu sind unfassbar
schnell vorbeigegangen.
Wir waren immer hin- und hergerissen zwischen
Entspannen an den tollen Stränden oder Inselerkundung mit dem Auto.
Morgen geht es jedenfalls mit Hawaiian Airlines nach Kauai, die
älteste der hawaiianischen Inseln und unter anderem Drehort von
Jurassic Park. Voraussichtliche Flugzeit: 35 Minuten.
Fazit Tage 133 und 134:
Oahu ist unser Tor nach Hawaii.
Was haben wir heute gelernt? Auf dieser
Reise wandeln wir auf den Spuren von verschiedenen berühmten
Entdeckern. Wie schon in Neuseeland treffen wir auf Fußspuren von
Captain James Cook. Die Inseln von Hawaii wurden am 20. Januar 1778
von dem Europäer entdeckt.
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