Samstag, 25. Mai 2013

Maui - Tage 1, 2, 3 und 4


„The Valley Isle“

Zurückgelegte Meilen: 247

Am 22.05. landen wir nach einem kurzen Flug wieder in Kahului auf Maui. Nachdem wir eine Ewigkeit an der Gepäckausgabe auf unsere Rucksäcke warten mussten, bestätigt sich, was wir schon nach den letzten drei inner-hawaiianischen Flügen bemerkt haben: Walters Rucksack wurde jedes Mal aufgemacht und durchsucht. Bücher und Klamotten finden sich in anderen Fächern wieder und manche Schnallen sind offen. Einen Benachrichtigungszettel wie wir ihn aus früheren transatlantischen Flügen kennen sucht man vergebens. Vielleicht liegt es ja am gefährlichen Stativ, das Walter tragen muss.

Dieses Mal ist „Alamo“ unser Autovermieter. Wir dürfen uns ein midsize-car aus dem Fuhrpark auswählen und beschließen zur Abwechslung einen fast neuen Mazda 3 auszuprobieren. Zum Mittagessen gibt es leckere Burger bei „Jack in the Box“. Bevor wir zum Hotel fahren, schauen wir uns noch das Iao Valley an, das auf dem Weg zu unserer Unterkunft liegt. Das Tal ist der erodierte Hang eines ehemaligen Vulkans. Heute sind die steilen Hügelwände, die bis zu 1500 Meter in den Himmel ragen, mit dichter tropischer Vegetation bewachsen. Bekanntes Wahrzeichen des Tals ist die „Iao Needle“, ein 370 Meter hoher vulkanischer Monolith. 


Es ist zudem ein geschichtsträchtiger Ort, denn hier besiegte der spätere König Kamehameha I., der erste über alle hawaiianischen Inseln regierende König, die Armee von Maui unter Kalanikupule, ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Alleinherrschaft.

Unser Hotel liegt am Badestrand von Kihei. Wie mit dem Rucksack wissen wir nicht wieso, aber auch dieses Mal erhalten wir ein „upgrade“ (ganz ohne Hilfe einer Maus) zur Suite. Das bedeutet, dass wir eine eigene kleine Wohnung beziehen, die mit vollwertiger Küche, großem Wohnzimmer, Schlafzimmer, zwei Bädern mit Dusche und Badewanne und eigener Waschmaschine und Trockner ausgestattet ist. Den Rest des Tages verbringen wir deshalb verständlicherweise entweder in unserer neuen Unterkunft oder am wenige Meter entfernten Pool in der Sonne.

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen der Erkundung von Maui. Mit unserem vollgetankten Auto geht es auf die „Road to Hana“, eine 80km lange, extrem kurvenreiche und abwechselnd durch Regenwald und an der Küste verlaufende Sackgasse. 



Mehr als 600 Kurven und 54 „Einbahn-Brücken“ lassen den Verkehr nur gemächlich fließen. Unterwegs kommen wir an windigen Stränden, 


tropischen Gärten 


und Lava-Höhlen vorbei. 


Beeindruckend: Der aus Australien stammende „rainbow gum tree“, eine Eukalyptusart, deren Rinde aussieht, als wäre sie von Menschenhand bemalt worden. 


Obwohl alle am Ende der Strecke in das kleine Städtchen Hana kommen, ist bei diesem Ausflug der Weg das Ziel. 


Zu empfehlen: Den Tourguide als App mit GPS-Ortung für das iPhone, der einem automatisch an interessanten Wegpunkten etwas erzählt.


Am dritten Tag auf Maui gönnen wir unserem Auto eine Verschnaufpause und lassen die „Road to Hana“ lieber Revue passieren. Außerdem ist so langsam die schöne „vorgebuchte“ Zeit auf Hawaii zu Ende. Unterkunft, Mietwagenabholung und Stadtbesichtigungen in Los Angeles müssen geplant werden. Kulinarische Stärkung für die Planenden bietet mexikanisches Essen von Juanita's.

Der 25. Mai 2013 unserer Reise wird uns als Tag in Erinnerung bleiben, an dem die Bayern in einem deutsch-deutschen Finale in London endlich die Champions League gewonnen haben. Es hat sich bereits vor ein paar Tagen angedeutet, dass die Amerikaner doch zu Sinnen gekommen sind und die Begegnung entgegen der Programmhinweise auf „Fox“ live übertragen wird. Ungewöhnlich war bloß, sich einen Wecker zu stellen, um das Spiel um 08:45 Uhr an einem sonnigen Morgen auf Maui zu sehen.

Mit einer guten Laune, die bei einem von uns gut und gerne noch bis zum Ende der Reise anhalten wird, checken wir aus, weil wir für die letzte Nacht das Hotel wechseln müssen. Es geht in die alte Walfänger- und ehemalige Hauptstadt Lahaina. Hier residierte König Kamehameha I. und hierher kamen die ersten Missionare. Das Hotel ist wieder eine große weitläufige Anlage, die neben Appartements im Haupthaus auch Bungalows aufbietet. Beim Einchecken kommen uns zwei Umstände entgegen: Wir sind etwas zu früh da, unsere gebuchte Zimmerkategorie ist erst in einer Stunde bezugsfertig. Und der Hotelmitarbeiter kommt aus Freiburg. Beides führt dazu, dass er mal nachfragt, ob wir nicht ein kostenloses „upgrade“ bekommen können. Die Antwort: Ja, können wir! So kam es, dass uns ein Hotelmitarbeiter mit unseren Rucksäcken auf einem weißen Golfwagen zu unserer „Suite“ im „Cottage“ bringt. „Wow, they gave you the best room they have. The owner's son always stays here!“, waren seine Worte unterwegs. Wir beziehen eine Suite mit Meerblick, die mehr Quadratmeter als unsere Wohnung in Hamburg hat. 


Es stehen uns zur Auswahl zwei Eingangstüren, zwei Bäder mit Vorraum und Dusche mit Bad, eine große Küche mit Bar, ein Wohnzimmer mit Flatscreen, ein Esszimmer, ein Lesezimmer mit Couch und Kommode, ein Vorzimmer zum Schlafzimmer mit zwei Sesseln und Tisch, das Schlafzimmer mit Flatscreen und, ein Hoch auf die Amerikaner und ihren kitschfreien Geschmack, ein „original“ japanisches Teehaus. Man wird gebeten, die Schuhe vorher auszuziehen.


Wir hoffen, es ist verständlich, dass wir heute nicht mehr viel draußen unternehmen. Es geht nur noch kurz zum Pool und Strand und später für ein paar Inselschnappschüsse die Küste hoch. 


Unsere Zeit auf Maui und damit auf Hawaii insgesamt ist fast vorbei. Morgen fliegen wir nach Los Angeles und vollenden unsere Pazifiküberquerung. Allzu traurig über den Abschied von Hawaii sind wir nicht, denn in den nächsten sechs Wochen steht uns ein spannender Roadtrip bevor. Es geht durch die Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, vielleicht Colorado, definitiv Utah und Nevada und durch viele der Nationalparks im Westen der USA.

Fazit Tage 141, 142, 143 und 144:

Hawaii ist ein Stück USA mit polynesischer Geschichte.

Was haben wir heute gelernt? Maui hat von allem etwas. Wir haben hier die schönsten und badefreundlichsten Strände gesehen. Die Insel ist grüner als Big Island, hat aber trotzdem einige Vulkane aufzuweisen. Wenn man nur eine hawaiianische Insel besuchen wollte, dann würde unsere Wahl auf diese fallen.

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